Tierausbeutung für Kokosprodukte: Eine verdeckte Recherche von PETA Asien bietet erstmals erschütternde Einblicke in sogenannte Affenschulen in Thailand. Die schockierenden Aufnahmen zeigen kleine Schweinsäffchen im Alter von weniger als drei Monaten, die ihren Müttern entrissen wurden. Die Tierkinder werden jahrelang an extrem kurzen Ketten gehalten, sodass sie sich kaum bewegen können. Die lebenslange Gefangenschaft auf Flächen, die mitunter überschwemmt und oftmals mit Müll übersät sind, treibt die Tiere im wahrsten Sinne des Wortes in den Wahnsinn. Die entsetzliche Tierquälerei geschieht im Namen der thailändischen Kokosindustrie. Diese richtet die Affenbabys unter Anwendung von Gewalt zu Kokosnusspflückern ab – für Produkte, die auch in Deutschland verkauft werden. Das Recherche-Video zeigt die körperlichen, seelischen und sozialen Qualen der Tiere. Kommentiert wird es von der Tierärztin Dr. Heather Rally, die an der Recherche beteiligt war.
„Jeder einzelne Affe, den ich sah, litt auf irgendeine Weise – entweder körperlich oder seelisch“, so Dr. Rally, medizinische Leiterin einer Tierklinik in Los Angeles. „Als Tierärztin finde ich diese Zustände verstörend und schockierend. Aber als Mutter brechen sie mir das Herz. Diese Babys sollten eigentlich in den Armen ihrer Mütter liegen – hier aber sind sie Gefangene.“
PETA weist darauf hin, dass die thailändische Regierung solche Affenschulen auf ihrer Website sogar bewirbt. Ahnungslose Urlaubsgäste erhalten allerdings keinen Einblick in jene Bereiche, in denen die Tierkinder jahrelang in Ketten gehalten und zu Kokosnusspflücken abgerichtet werden. Vielmehr werden ihnen nur vermeintliche Trainingseinheiten gezeigt. Dabei werden erwachsene Affen eingesetzt, deren Wille bereits zuvor gewaltsam gebrochen wurde.
„Nichtsahnende Urlaubsgäste in Thailand werden dazu verleitet, diese Affenschulen zu unterstützen. Dort werden Tierkinder gewaltsam zu Kokosnusspflückern abgerichtet und aufs Schlimmste gequält. Die Affenbabys wurden ihren Müttern entrissen. Sie müssen auf alles verzichten, was für sie natürlich und wichtig ist. Die lebenslange Haltung an der Kette treibt die Tiere sprichwörtlich in den Wahnsinn“, so Tracy Reiman, Executive Vice President bei PETA USA. „PETA appelliert an die Öffentlichkeit, Kokosprodukte nur aus Ländern zu kaufen, in denen zur Kokosernte keine Affen eingesetzt wird. Zu diesen Ländern zählen unter anderem Indien, Indonesien und die Philippinen. Daneben fordern wir die thailändische Regierung auf, alle tierquälerischen Affenschulen zu schließen.“
Grausame Lebensbedingungen für Affenbabys
Gemeinsam mit dem Rechercheteam von PETA Asien hat Dr. Rally hinter den Kulissen der thailändischen Kokosindustrie das Leid der Affenbabys dokumentiert. Teilweise werden die Tierkinder ihren Familien in ihrem natürlichen Lebensraum entrissen. Viele werden auch vor Ort gezüchtet und dann von ihren Müttern getrennt. Sie werden mit Stricken angebunden oder an Ketten gelegt, sind Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert. Beschäftigungsmöglichkeiten und jede Möglichkeit, ihr Dasein ein wenig angenehmer zu gestalten, werden ihnen verwehrt. Die von Natur aus sozial lebenden Tiere leiden unter Einsamkeit und fehlender Sozialisierung. Im Rahmen der Recherche sah das Team viele Affen, die an winzige Käfige gefesselt waren. Ihre Haut war von den Metallstäben wund gescheuert. Die Tiere liefen neurotisch hin und her. Einige der angeketteten Affen rannten wild herum, wobei die Halsbänder ihnen immer wieder die Luft abdrückten.
Dieses und weitere Bilder stehen hier zum Download zur Verfügung und können für die Berichterstattung verwendet werden.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.