Aktuelles Bildmaterial: Hauptdarstellerinnen von „Dahoam is Dahoam“ verliehen Tieren in der Münchner Innenstadt ihre Stimme und protestierten mit PETA gegen illegalen Welpenhandel

Die Schauspielerinnen sitzen in einem Karton

Eindringlicher Protest gegen den illegalen Welpenhandel: Brigitte Walbrun und Anita Eichhorn unterstützten die Tierschutzorganisation PETA am Mittwochvormittag bei einer Aktion auf dem Karlsplatz. Die beliebten Hauptdarstellerinnen der bayerischen Kultserie „Dahoam is Dahoam“ kauerten in Kartons, um auf die traurige Situation unzähliger Hundekinder aus Zuchtbetrieben aufmerksam zu machen. Anlass war eine aktuelle PETA-Aufdeckung zur „Massenproduktion“ von Welpen in Europa. Während der Recherche hat PETA mehr als 200 Transportdokumente von 6.000 Welpen aus dem Jahr 2023 ausgewertet und zurückverfolgt. Die PETA zugespielten Videoaufnahmen aus Hundezuchten zeigen verdreckte Zwinger und Boxen, in denen ausgezehrte Hundemütter ihr gesamtes Leben Nachwuchs „produzieren“ müssen und verstörte Welpen auf engstem Raum vor sich hin vegetieren.

„Schutzlose Tierkinder können einfach so im Internet gekauft werden. Ohne Skrupel werden sie jedem angeboten, der genug Geld zahlt“, so Brigitte Walbrun. „Ich appelliere an jeden Tierfreund, niemals ein Tier online zu kaufen! Im Tierheim warten so viele Vierbeiner auf ein neues Zuhause!“

Anita Eichhorn ergänzte: „Tierschutz ist für mich eine Herzensangelegenheit und das Leid der Welpen muss endlich gestoppt werden. Tiere sind keine Ware, sondern Lebewesen mit einer eigenen Seele und Charakter. Tiere haben Angst, fühlen Zuneigung und Liebe. Der Unterschied zu uns Menschen ist, dass Tiere nicht sprechen können. Deshalb bin ich heute da, um Tieren meine Stimme zu geben.“

Tierpsychologin Jana Hoger, PETAs Fachreferentin für tierische Mitbewohner, informierte Fans wie Passanten über das Millionengeschäft mit Tierkindern: „Der Welpenhandel ist ein riesengroßes Thema. Etwa 20.000 Welpen werden allein in Deutschland monatlich auf den größten Onlineplattformen angeboten. Unzählige von ihnen kommen aus tierquälerischen Zuchten, werden zu früh von ihrer Mutter getrennt, sind krank oder traumatisiert. Der Onlinehandel muss endlich gestoppt werden!“

Welpenhandel als gewinnbringendes Geschäft

Fast 60 Prozent aller Hunde- und Katzenverkäufe finden mittlerweile über den Online-Markt statt, ohne Regulierungen und meist anonym. [1] Onlineplattformen wie Quoka, deinetierwelt, edogs, markt.de oder snautz.de geben kriminellen Handelsleuten geradezu einen Anlass, immer mehr Tiere zu züchten und zu verkaufen. Auch Tiere in legalen Verkaufsstätten stammen oftmals aus der massenhaften „Welpenproduktion“ – nicht selten aus dem Ausland.

Adoptieren statt kaufen

In Deutschland warten jährlich etwa 350.000 Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. 25 bis 30 Prozent bleiben ein Jahr oder länger dort. Viele Einrichtungen haben in den vergangenen Monaten einen Aufnahmestopp verhängt. PETA appelliert an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen ein Tier aus dem Tierheim aufzunehmen.

PETA-Fachreferentin Jana Hoger (Mitte) informierte bei der Aktion über die Hintergründe des illegalen Welpenhandels. / © PETA Deutschland e.V.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Europäische Kommission (2023): Mehr Tierschutz: EU-Kommission will Reform der Transportregeln und einheitliche Tierwohl-Standards für Hunde/Katzen. Pressemitteilung vom 07.12.2023. Online abrufbar unter: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/mehr-tierschutz-eu-kommission-will-reform-der-transportregeln-und-einheitliche-tierwohl-standards-2023-12-07_de. (19.09.2024).

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