Schockierender Vorfall: Einem Medienbericht zufolge haben Jugendliche am 7. April am Parkplatz der Grund- und Mittelschule in Bad Birnbach einen Igel schwer misshandelt. Die Gruppe hat das Tier wie einen „Fußball“ benutzt. Eine Mutter, die ihren Sohn am frühen Nachmittag von der Schule abholte, stoppte das Geschehen, nahm den Igel zu sich und brachte ihn in eine Igelstation. Trotz schneller Hilfe starb er an seinen schweren Verletzungen. PETA kontaktierte daraufhin am 17. April das staatliche Schulamt Rottal-Inn. Die Organisation informiert in dem Schreiben über die Relevanz von Gewaltprävention im Umgang mit Tieren und Menschen in der schulischen Bildung. Zudem bietet PETA Workshops und Unterrichtsmaterialien für Schulen im Einzugsgebiet an.
„Es ist extrem besorgniserregend, dass Jugendliche derart rohe und willkürliche Gewalt an Tieren ausüben. Ein fühlendes Lebewesen aus Spaß zu treten, ist ein besonders erschütterndes Beispiel von Tierquälerei“, so Mareike Homann, Fachreferentin für PETAKids bei PETA Deutschland. „Leider handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall, denn immer wieder misshandeln Kinder und Jugendliche in Deutschland Tiere. Studien zeigen zudem, dass Tierquälerei oft eine Vorstufe zu Gewalt gegen Menschen darstellt. Deshalb ist es so wichtig, tierethische Themen in Lehrplänen zu verankern, um nachfolgende Generationen für einen mitfühlenden und gerechten Umgang mit Tier und Mensch zu sensibilisieren.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes – sofern der Täter strafmündig ist. Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: ‚Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.‘ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre ‚Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei‘ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.“
Bildungseinrichtungen können Empathie fördern und Gewalt vorbeugen
Bildungseinrichtungen tragen maßgeblich dazu bei, Kinder und Jugendliche für einen empathischen und gerechten Umgang mit anderen Lebewesen zu sensibilisieren. Damit können sie einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Gewalt gegen Tiere und Menschen leisten. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler darin zu bestärken, aufmerksam zu sein und jegliche Form von Tierquälerei zu melden – bei der Polizei oder über das Formular für Whistleblower-Fälle bei der Tierrechtsorganisation.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.