Bad Liebenstein: Pferd stirbt bei Reitturnier an Aortenabriss – PETA kritisiert Überforderung der Pferde scharf

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Einem lokalen Medienbericht zufolge stürzte eine Reiterin am Sonntagnachmittag mit ihrem Pferd bei den Thüringer Meisterschaften der Springreiterinnen in Bad Liebenstein. Grund für den Sturz war ein Aortenabriss des Pferdes. Das Tier blutete stark aus der Nase und starb kurz darauf. PETA übt scharfe Kritik an den Veranstaltern und Teilnehmenden, weil die systematische Überforderung der Pferde fester Bestandteil solcher Turniere ist. In den vergangenen Jahren kam es bei Wettkämpfen immer wieder zu tödlichen Stürzen und Aortenabrissen. Die Tierrechtsorganisation appelliert an die Veranstalter und Beteiligten, künftig keine Springturniere mehr durchzuführen.

„Der Tod dieses Pferdes war kein Einzelfall – Aortenabrisse sind eine häufige Todesursache bei Hochleistungsturnieren. Es liegt auf der Hand, dass die erzwungenen Extrembelastungen und der enorme Stress für die Pferde mit dem Abriss der Hauptschlagader zusammenhängen. Denn die Tiere werden mit Gewalt zu gefährlichen Sprüngen über hohe Hürden getrieben, die nicht ihrem natürlichen Bewegungsverhalten entsprechen. Kein Pferd auf der Welt würde freiwillig solch risikoreiche Parcours absolvieren“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Bei hohen Temperaturen wie den rund 30 Grad am Turniertag sind die gesundheitlichen Risiken für die Pferde noch höher.“

Aortenabrisse bei Hochleistungsveranstaltungen keine Seltenheit

Allein im deutschsprachigen Raum gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Todesfälle bei Reitturnieren aufgrund von Aortenabrissen: So erlag das Pferd Echo Beach im Februar 2022 noch auf der Rennbahn beim White Turf in St. Moritz der VerletzungBei einem Springturnier im August 2019 kam der 13-jährige Hengst Balougraf ESC durch einen Aortenriss noch auf dem Turnierplatz ums Leben. 2014 starb der Wallach Liberal beim Vielseitigkeitsturnier in Luhmühlen an einem Hindernis, weil seine Hauptschlagader gerissen war. Bei Turnieren in Wiesbaden und Rastede verloren 2013 die Pferde King Artus und Likoto innerhalb weniger Wochen ebenfalls infolge von Aortenabrissen ihr Leben.

Pferdequälerei beim Springreiten: Unnatürliche Belastungen und schmerzhafte Methoden

Pferde sind sensible und soziale Lebewesen, die viel Aufmerksamkeit benötigen und ein artgerechtes Leben ohne Leid, Zwang und Druck führen sollten. Beim Springreiten werden Pferde dazu genötigt, in kürzester Zeit über verschiedene Hindernisse eines Parcours zu springen. In den höchsten Klassen sind die Hindernisse bis zu 1,60 Meter hoch. Springreiten entspricht in keiner Weise dem natürlichen Bewegungsverhalten von Pferden, denn sie springen in der Natur nur in ausweglosen Situationen über hohe Hürden. Im Wettkampfsport werden sie schon in einem jungen Alter gezwungen, enorme Hindernisse zu bewältigen. Da ihr Bewegungsapparat zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind gesundheitliche Probleme oder tödliche Stürze keine Seltenheit. Trotz Verbots kommt neben dem tierquälerischen „Barren“ als Trainingsmethode oftmals auch das „Blistern“ zum Einsatz: Dabei werden die Vorderseiten der Pferdebeine mit einer chemischen Substanz eingerieben, die bei Berührung mit einer Stange zu Schmerzen führt.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

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