Gewalt gegen Tiere: Von heute bis einschließlich Sonntag gastiert Circus Krone in Günzburg. Noch immer missbraucht das Zirkusunternehmen sensible Tiere – darunter auch Löwen und Tiger – für unnatürliche Tricks in der Manege. Von PETA veröffentlichte Videoaufnahmen aus 2024 zeigen unter anderem sichtlich gestresste Pferde und einen auf den Hinterbeinen hüpfenden Tiger. Immer wieder fällt das Familienunternehmen durch Gewalt gegenüber Tieren auf. PETA appelliert an alle Menschen, die Tierquälerei bei Circus Krone nicht mit dem Kauf einer Eintrittskarte zu unterstützen. Zudem fordert die Tierrechtsorganisation das Direktorenpaar sowie ihren seit diesem Jahr auftretenden Sohn Alexis Lacey auf, die Tierdressuren endlich einzustellen.
„Hinter dem fröhlichen Titel ‚Farbenspiel‘ verbirgt sich für die Tiere ein trostloses, auswegloses Dasein zwischen Transport, Dressur und Gefangenschaft. Mit knallenden Peitschen werden Großkatzen und Pferde zu beängstigenden Auftritten genötigt“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Die Politik muss endlich handeln – wir appellieren daher an den neuen Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, dem Beispiel anderer EU-Länder zu folgen und zumindest Wildtiere aus der Manege zu verbannen.“
Gravierendes Tierleid bei Circus Krone
Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten in der Tierhaltung bei Circus Krone wiederholt gravierende Missstände fest. Zuletzt zeigten Whistleblower-Aufnahmen vom August 2024 aus der Krone-Farm im bayerischen Weßling, dem angeblichen „Altersruhesitz“ der Tiere, den Peitscheneinsatz gegen verängstigte Großkatzen. Im November 2022 filmte ein Augenzeuge, wie ein Zirkusmitarbeiter ein Pferd mit einem Strick auf den Kopf schlägt. In einem Video von 2019 ist zu sehen, wie zwei Löwinnen und ein Tiger während des „Trainings“ von Krone-Dompteur Martin Lacey mit Peitsche und Stock geschlagen werden. Das Video der Dressurprobe hatte eine Anzeige durch einen Tierschützer zur Folge. Das Verfahren wurde jedoch eingestellt, weil die Tiere nach Ansicht der zuständigen Staatsanwaltschaft keinen erheblichen Leiden und Schmerzen, sondern „leichteren Schmerzen“ ausgesetzt waren.
Die Organisation weist darauf hin, dass weitere auf PETA.de/Circus-Krone veröffentlichte Verfehlungen des Zirkus die Verhaltensstörungen der Elefanten, einiger Pferde und Löwen zeigen. Zudem geben sie einen Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren. Hinzu kommen die katastrophalen Haltungsbedingungen bei Circus Krone: In der Regel sind die Löwen und Tiger in einem kleinen Hinterhof des Münchner Winterquartiers untergebracht.
Zukunft ohne Tierdressuren
Andere Zirkusgrößen machen es vor: Circus Roncalli verabschiedete sich in den 1990ern von Wildtierdressuren und ist seit 2018 komplett tierfrei. Griechenland, Malta und Zypern haben die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben vollständig verboten und europaweit werden zunehmend Verbote für bestimmte Tierarten im Zirkus verhängt. PETA fordert für Deutschland ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus – dies entspricht auch der Auffassung von 62 Prozent der Deutschen, die laut einer repräsentativen Meinungsumfrage die Haltung und Zurschaustellung von Tieren im Zirkus ablehnen.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.