Drebkau: 71-Jähriger stirbt durch Kutschunfall – PETA fordert Kutschenverbot von Landrat Harald Altekrüger im Landkreis Spree-Neiße

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Drebkau / Stuttgart, 19. August 2019 – Vermeidbarer Unfall: Gestern Nachmittag ist bei einem Unfall mit einer Pferdekutsche in Drebkau-Greifenhain ein Mann tödlich verletzt worden. Der 71-Jährige wollte gemeinsam mit einem zehnjährigen Jungen gerade zu einem Ausflug aufbrechen, als die Pferde scheuten und durchgingen. Dabei fiel der Rentner von der Kutsche, während die Pferde in Richtung Ortsmitte galoppierten. Das Kind wurde in einer Kurve vom Wagen geschleudert und verletzte sich am Arm. Der 71-Jährige starb im Krankenhaus an seinen Verletzungen. PETA appelliert angesichts dieses Vorfalls an Landrat Harald Altekrüger, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Spree-Neiße zu prüfen. Die Tierschutzorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen. In den vergangenen zwei Wochen waren bei vier Kutschunfällen in Niedersachsen, Sachsen und Berlin bereits mindestens 38 Menschen teils schwer verletzt und ein weiterer sogar getötet worden.
 
„Dieser Vorfall zeigt erneut, dass die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar sind. Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist ein Verbot von Pferdekutschen.“
 
PETA veröffentlichte Anfang 2019 erneut eine Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: 2018 wurden bei insgesamt 33 Unfällen in Deutschland sechs Menschen getötet und mindestens 62 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im vergangenen Jahr vier Pferde, vier weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
Die Tierschutzorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind.  Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierschutzorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]
 

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