Nach Gesprächen mit PETA USA hat die Plattform Airbnb zugesichert, touristische Angebote für Kamel-, Esel- und Pferdereiten um die Pyramiden von Gizeh künftig nicht mehr zu bewerben. Zudem wird der Branchenriese unter den Ferienwohnungsportalen keine Tickets mehr für die ausbeuterischen Angebote verkaufen. PETA USA bedankte sich mit veganen Pralinen für die tierfreundliche Entscheidung.
„Zahllose Reiseveranstalter verurteilen mittlerweile das grausame Kamelreiten und bestärken Reisende darin, den einzigartigen Anblick der Pyramiden von Gizeh ohne Tierquälerei zu genießen“, so Harald Ullmann, 2. Vorsitzender von PETA Deutschland e.V. „PETA begrüßt es sehr, dass Airbnb die skandalösen Tierqual-Angebote nicht länger unterstützt. Die Tierrechtsorganisation appelliert an Reisende in aller Welt, in Ägypten und in anderen Ländern touristische Angebote wie Ritte auf Kamelen, Eseln oder Pferden entschieden abzulehnen.“
Eine aktuelle Recherche von PETA Asien zum Tierleid am ägyptischen Weltkulturerbe zeigt völlig entkräftete Pferde und Kamele. Sie werden brutal geschlagen und müssen Urlauberinnen und Urlauber in der glühenden Hitze auf ihren Rücken transportieren. Das Rechercheteam beobachtete verletzte und unterernährte Pferde, die in Müllhalden verzweifelt nach Nahrung suchten. Auf Müllkippen abseits der Pyramiden von Gizeh entdeckten sie jeden Tag neue tote Pferde, die dort einfach entsorgt wurden. Alte, kranke oder verletzte Kamele, die nicht länger zu touristischen Zwecken ausgebeutet werden konnten, wurden zum Schlachthof gebracht. Dort wird ihnen bei vollem Bewusstsein die Kehle durchtrennt. Eines der Kamele kämpfte nach dem Schnitt durch die Kehle noch vier qualvolle Minuten lang mit dem Tod.
Pferde sind nicht fürs Alleinsein gemacht
Zwingt man Pferde, getrennt von ihren Artgenossen zu leben, ist das für die Herdentiere eine große Belastung. Außerdem können sie beim Tod von Herdenmitgliedern tiefe Trauer empfinden. Auch Kamele sind einzigartige Tiere. Zur Begrüßung geben sie eine Art Nasenkuss, bei dem sie ganz nah an das Gesicht herankommen, um den Atem ihres Gegenübers zu schnuppern.
Umdenken der Reisebranche nimmt zu
Mit seiner tierfreundlichen Entscheidung schließt sich Airbnb einer stetig wachsenden Reihe von Anbietern der Reisebranche an, die keine Werbung mehr für Kamel-, Esel- und Pferdereiten bei den Pyramiden von Gizeh machen und auch keine Tickets mehr für solche ausbeuterischen Angebote verkaufen. Zu ihnen gehören unter anderem Audley Travel, British Airways Holidays, easyJet holidays, Flash Pack, G Adventures, Hays Travel und Scott Dunn.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.