Kein Entkommen: Laut einem Medienbericht ist am vergangenen Samstagnachmittag ein Feuer in einem Stall in Eriskirch ausgebrochen. Mindestens 40 Kühe und eine Katze starben qualvoll in den Flammen. In der Scheune befanden sich insgesamt fast 50 Rinder und Kälber. Einige Tiere konnten sich selbst befreien, den Angaben zufolge haben etwa fünf Kühe überlebt. Die Polizei ermittelt zur Brandursache. PETA hat am 17. Juni Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg erstattet. Noch immer sind unzureichende Brandschutzmaßnahmen ein häufiger Grund dafür, dass Tiere in Ställen qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen. Jährlich sterben so zehntausende Tiere bei Stallbränden, weil selbst die mangelhaften gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten werden.
„Der Tod eines jeden Tieres, das bei einem Stallbrand aufgrund mangelnder Brandschutzmaßnahmen stirbt, wurde nach Auffassung von PETA billigend in Kauf genommen“, so Julia Weibel, Fachreferentin bei PETA. „Die Politik ist gefragt, gesetzliche Regelungen zu verschärfen, um die Tiere vor dem Verbrennen zu schützen. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können etwas gegen solch schreckliche Vorfälle tun. Denn würden alle Menschen vegan leben, wäre das nicht passiert.“
PETA dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie allen Helfenden, die sich in dieser traumatisierenden Rettungsaktion für die Tiere eingesetzt haben.
Mangelnder Brandschutz in vielen Tierställen
PETA kritisierte in der Vergangenheit wiederholt bestehende Brandschutzvorschriften, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen werden in der Praxis meist nicht umgesetzt. Zudem kommt es durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung bei derartigen Bränden häufig zu Verzögerungen, welche die Rettung der Tiere verhindern.
Landwirtschaftliche Tierhaltung bedeutet immer Tod
Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, gelten als reine Produktionsgüter. Verbrennen oder ersticken sie bei einem Stallbrand, wird ausschließlich der entstandene Sachschaden berechnet. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung bedeutet jedoch nicht nur ein Brandfall Leid und Tod. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder befiederte Tiere, ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Kopfüber an einem Bein hängend wird ihnen im Schlachthaus die Kehle durchtrennt – Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt. [1]
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So empfinden viele Menschen Hunde und Katzen als Familienmitglieder und lehnen es ab, sie zu halten, auszubeuten und zu töten, wie Schweine, Rinder oder Hühner. Trotzdem betrifft Speziesismus auch sogenannte Haustiere: Sie werden zur menschlichen Unterhaltung benutzt, oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen (qual-)gezüchtet und wie Ware verkauft. Auch für Tierversuche werden sie missbraucht.