Riesenschritt für das Tierwohl: Nachdem PETA USA die Verantwortlichen darüber aufgeklärt hat, wie sehr Füchse, Kaninchen, Strauße und andere Wildtiere für die Modeindustrie leiden, hat der international tätige High-Street-Anbieter SHEIN sein unternehmensweites Verkaufsverbot von Produkten aus Pelz und Wildtierleder nun auch auf seine Drittanbieter ausgeweitet. Laut den neuen Richtlinien des Onlinehändlers mit Hauptsitz in Singapur beinhaltet das Vertriebsverbot jetzt sämtliche Erzeugnisse aus den Häuten oder Federn von Straußen, Alligatoren und anderen Tieren, die als „exotisch“ gelten.
„In jeder Jacke aus Kaninchenfell und jeder Handtasche aus Krokodilleder steckt das Leid eines fühlenden und denkenden Lebewesens, das nicht sterben wollte“, so Tracy Reiman, Executive Vice President von PETA USA. „SHEINs Entscheidung, sämtliche Pelz- und Wildtierleder aus dem Sortiment zu streichen, war genau die richtige. PETA fordert jetzt alle Unternehmen, die diesen Schritt bisher noch scheuen, auf, dem Beispiel SHEINs zu folgen.“
Die für die Modeindustrie ausgebeuteten und getöteten Tiere verfügen über beeindruckende Fähigkeiten: Füchse etwa kommunizieren untereinander, indem sie mit ihrem buschigen Schwanz einen individuellen Geruch verbreiten. Straußenjunge werden bis zu drei Jahre lang von ihren Eltern versorgt. Krokodilmütter kümmern sich hingebungsvoll um ihren Nachwuchs und tun alles, um ihre Eier vor Beutegreifern zu schützen.
Internationale PETA-Partnerorganisationen haben mittels zahlreicher Recherchen immer wieder aufgedeckt, welche Qualen Tiere in der Bekleidungsindustrie erleiden. Unzählige Videoaufnahmen zeigen das ganze Ausmaß: Füchse und andere Tiere, die in dreckigen Drahtkäfigen auf Pelzfarmen vor sich hinvegetieren. Strauße, denen die Federn einzeln aus der Haut gerissen werden. Krokodile, denen Arbeiter in den Hals hacken und Metallstäbe ins Rückenmark rammen, um sie auf grobe Weise zu töten und so an ihre Häute zu kommen.
Mit seiner tierfreundlichen Entscheidung, Pelz und Wildtierleder aus dem Sortiment zu nehmen, reiht sich SHEIN in eine lange Liste weltbekannter Designer und Bekleidungsunternehmen ein, darunter Marken wie ASOS, Burberry, Canada Goose, Chanel, Nike und H&M.
Derzeit ruft PETA die Öffentlichkeit dazu auf, sich an den aktuellen Kreativdirektor für Menswear von Louis Vuitton, Pharrell Williams, zu wenden und ihn aufzufordern, es dem Rest der Industrie gleichzutun und Pelze und Wildtierleder aus den Kollektionen des Mutterkonzerns LMVH zu nehmen.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.