Jüterbog: Schwanenküken sterben qualvoll an Anglerschnüren und -haken – PETA bietet 1.000 Euro Belohnung für Hinweise

Ein Mann hält ein totes, mit Angelschnur umwickeltes Schwanenküken

Hinweise gesucht: Diese Woche erreichte PETA eine Whistleblower-Meldung zu zwei toten Schwanenküken am Rohrteich in Jüterbog. So wurde das erste Küken am Mittwoch, 11. Juni, tot geborgen. Es war von einer Angelsehne umwickelt und hatte einen Angelhaken im Magen. Das zweite war noch am Leben, hatte ebenfalls einen Angelhaken verschluckt und starb bei der notwendig gewordenen Operation. Allem Anschein nach handelt es sich bei den Haken und Sehnen um zurückgelassenen Anglermüll.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Sollten sachdienliche Hinweise eingehen, erwägt die Tierrechtsorganisation Anzeige zu erstatten. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Mit unserer Belohnungsauslobung möchten wir helfen aufzuklären, wer den Müll am Rohrteich zurückgelassen und damit für den Tod der Schwanenküken verantwortlich ist“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Achtlos weggeworfener Müll und abgerissene Angelschnüre bedeuten oft viel Leid und manchmal sogar den Tod von Wildtieren. Viele Menschen kümmern sich herzlich wenig um ihre Hinterlassenschaften in der Natur. Das ist unverantwortlich. Wir appellieren an alle Menschen, einen respektvollen Umgang mit der Natur zu pflegen und niemals Müll zurückzulassen.“

Angeln schadet der Umwelt

Dass Müll nicht in der Natur liegen gelassen werden darf, gilt im Allgemeinen. Beim Angeln wird jedoch häufig gegen diese Regel verstoßen, denn Angelhaken und Angelschnüre werden oftmals einfach zurückgelassen. Sie stellen eine Gefahr für Wildtiere wie beispielsweise Vögel dar, die sich daran verletzen und sogar sterben können.Fische oder Krebse leiden ebenfalls unter dem menschlichem Müll. So bedeutet Angeln nicht nur für die gefangenen Fische eine Qual, sondern teils auch für andere Wildtiere.

Müll kann für Wildtiere tödlich sein

Gummibänder, Schnüre, Netze und Teebeutel-Bänder sind besonders für die filigranen Beine und Füße von Vögeln gefährlich. Diese können sich so sehr darin verfangen, dass ganze Körperteile abgeschnürt werden und absterben. Füchse, Igel, Wildschweine und auch Hunde nehmen als Allesesser kleineren Müll leicht (versehentlich) bei der Nahrungssuche mit auf, was unter Umständen lebensgefährlich sein kann. In Blechdosen, Getränke- und Joghurtbechern können Tiere beim Versuch, an Essensreste zu gelangen, mit dem Kopf stecken bleiben und schlimmstenfalls ersticken, verdursten oder verhungern. Weggeworfene Nahrungsverpackungen können Wildtieren wie Waschbären, Füchsen oder Mardern das Leben kosten, wenn diese versuchen, auf der Fahrbahn an die vermeintlichen Essensreste zu gelangen. Nehmen Wildtiere Zigarettenstummel auf, können sie sich daran vergiften und sogar sterben. Im Pfützen sorgen Giftstoffe wie Nikotin, Teer, Blausäure, Dioxine oder Schwermetalle dafür, dass das Wasser toxisch und ungenießbar wird.

Ein Mann hält ein totes, mit Angelschnur umwickeltes Schwanenküken

Dieses und ein weiteres Foto können hier heruntergeladen und zur Berichterstattung verwendet werden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So empfinden viele Menschen Hunde und Katzen als Familienmitglieder und lehnen es ab, sie zu halten, auszubeuten und zu töten, wie Schweine, Rinder oder Hühner. Trotzdem betrifft Speziesismus auch sogenannte Haustiere: Sie werden zur menschlichen Unterhaltung benutzt, oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen (qual-)gezüchtet und wie Ware verkauft. Auch für Tierversuche werden sie missbraucht.

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