Tierquäler gesucht: Einem Medienbericht zufolge haben Unbekannte zwei Hunde bei einstelligen Temperaturen in einem Waldstück bei Königslutter ausgesetzt. Ein Passant fand die beiden Rüden am Freitag, dem 4. April, gegen 19:15 Uhr. Sie wurden mit Zurrgurten an einen Baum festgebunden. Der Finder verständigte die Polizei, die die verängstigten und durchgefrorenen Vierbeiner ins Tierheim in Helmstedt brachte. Die Polizei ermittelt und bittet Zeugen, sich telefonisch in der Station in Königslutter unter der 05353 91970 zu melden.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Wir möchten helfen aufzuklären, wer die Hunde einfach bei niedrigen Temperaturen ausgesetzt und damit ihren Tod in Kauf genommen hat“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin bei PETA. „Der herzlose Halter hätte genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und die Vierbeiner im Tierheim abgeben müssen. Sie einfach zurückzulassen ist tierschutzwidrig und muss bestraft werden. Wir hoffen auf zielführende Hinweise aus der Bevölkerung, um die Verantwortlichen zu ermitteln.“
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistungen unterlassen.
Adoptieren statt kaufen
Hunde beim Züchter zu kaufen, verschärft die Notsituation von heimatlosen Tieren. In deutschen Haushalten leben bereits über 10,6 Millionen Hunde [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Tierfreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.