Hinweise gesucht: Laut einem Polizeibericht haben Unbekannte zwischen dem 23. März und dem 2. April eine Taube an einen Baumstumpf in Kreuztal-Eichen festgebunden. Die Stelle befindet sich in einem Waldgebiet oberhalb der Straßen Hergeswald und Zimmerstraße. Dort ist die Taube qualvoll verstorben. Die Polizei vermutet, dass das Tier gezielt Greifvögeln ausgesetzt werden sollte. Zeugenaussagen zufolge kam es an der Stelle bereits häufiger zu ähnlichen Straftaten. Die Kriminalpolizei Kreuztal ermittelt und nimmt unter 02732/909-0 Hinweise entgegen. Anhand eines Rings ließ sich nachvollziehen, dass die Taube aus einer Zucht im benachbarten Sauerland stammt.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Die Polizei sollte untersuchen, ob die Taube vergiftet wurde. Tauben als Köder zu benutzen, um Greifvögel zu töten, ist leider keine Seltenheit. Einige Hühner- oder Taubenzüchter, die ihre Tiere unzureichend sichern, gehen mit solchen Methoden gegen Greifvögel vor“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Der Täter muss so schnell wie möglich gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt oder getötet werden. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.