Mäuse mit Fäkalbakterien zwangsernährt: Internationale PETA-Organisationen fordern „Oreo“-Hersteller Mondelēz auf, sinnlose Tierversuche endgültig zu unterlassen

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Weltweit stemmen sich Verbraucherinnen und Verbraucher gegen die Experimente

Mäuse mit menschlichen Fäkalien zwangsernährt: Die Tierrechtsorganisation PETA wendet sich an Mondelēz, den Hersteller der vermeintlich veganen Kekssorte „Oreo“. In einem Brief fordern internationale PETA-Tierrechtsorganisationen die Geschäftsführung jetzt mit Nachdruck auf, jegliche Tierversuche, die nicht ausdrücklich gesetzlich vorgeschrieben sind, endgültig einzustellen. Obwohl Mondelēz 2018 nach Rücksprache mit PETA USA ein eingeschränktes globales Verbot von Tierversuchen beschloss, lässt eine Lücke in ihrer Firmenpolitik Tests an Tieren weiterhin zu. Der Vorwand dafür: grundlegende „Erkenntnisse der Ernährungswissenschaft“ würden so gefördert. Mondelēz behauptet, keine Produkte an Tieren zu testen, sofern dies nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Konzern finanzierte jedoch Experimente, die für Menschen nachweislich keine gesundheitsrelevanten Ergebnisse liefern, wie die Zwangsernährung von Mäusen mit menschlichen Fäkalbakterien.

„Mäuse mit schädlichen Fäkalbakterien, Chemikalien und Glasperlen zwangsweise zu ernähren, ist absolut inakzeptabel und müsste längst verboten sein – erst recht, wenn diese Versuche weder wissenschaftliche noch gesetzliche Grundlagen haben“, so Sabrina Engel, Biotechnologin und Fachreferentin bei PETA. „Wir fordern Mondelēz auf, Tierversuchen endlich den Rücken zu kehren und sich den zahlreichen Unternehmen anzuschließen, die das PETA-Programm ‚Eat without Experiments‘ bereits verstärken. Der Schaden, den das Ansehen der Marke mit der weiteren Durchführung oder Finanzierung dieser Tests erleidet, wird von Tag zu Tag größer und Verbraucherinnen und Verbraucher weltweit wollen dies nicht mehr unterstützen.“

PETA und Lebensmittelhersteller weltweit im Einsatz gegen sinnlose Versuche

Gängige Lebensmittelzutaten, bei denen es keine Bedenken hinsichtlich der Toxizität gibt, sollen in den Experimenten an Mäusen getestet werden. Studien wie diese könnten gefahrlos mit freiwilligen Probandinnen und Probanden durchgeführt werden, die im Gegensatz zu Tierversuchen klinisch relevante Ergebnisse ermöglichen können. Zur Erforschung der Auswirkungen von Lebensmitteln auf die menschliche Gesundheit können bereits jetzt eine Vielzahl moderner In-vitro- und Computermodelle eingesetzt werden.

Mehr als 128.000 Verbraucherinnen und Verbraucher haben Mondelēz über PETA Deutschland, PETA USA, PETA UK, PETA Indien, PETA Frankreich, PETA Niederlande, PETA Australien, PETA Latino und peta2 kontaktiert, um ein Verbot von Tierversuchen zu fordern, einschließlich sinnloser Verfahren wie der Zwangsernährung mit menschlichen Fäkalbakterien. Über 400 Lebensmittel- und Getränkehersteller – darunter Ferrero und Unilever – haben sich bereits dem PETA-Programm „Eat Without Experiments“ angeschlossen und dazu verpflichtet, nicht gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche zu unterlassen.

Lebensmittelbehörden weltweit: Null-Akzeptanz für Tierversuche

PETA USA übermittelte Mondelēz bereits eine wissenschaftliche Kritik, in der die Schwächen dieser Tierexperimente aufgezeigt werden. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde NIH hat zudem kürzlich angekündigt, „eine neue Initiative zur Ausweitung innovativer, humanbasierter Wissenschaft bei gleichzeitiger Verringerung des Einsatzes von Tieren in der Forschung“ ergreifen zu wollen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die US-amerikanische Behörde für Lebensmittel (FDA), die Lebensmitteldirektion des kanadischen Gesundheitsministeriums (Canada Health) und andere Institutionen akzeptieren keine Tierversuche als alleinigen Beweis für gesundheitsbezogene Angaben.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

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