„Rinder“ protestieren bei „Twisters“-Premiere in Los Angeles gegen Rodeo-Szene – PETA fordert Ende der Verherrlichung des Bullenreitens

Aktive halten Schilder bei der Premiere von "Twisters"

Eine „Herde“ von PETA USA-Aktiven versammelte sich gestern Abend bei der US-Premiere des Spielfilms „Twisters“ vor dem Regency Village Theatre in Westwood, Los Angeles. Mit Kuhmasken und Schildern mit der Aufschrift „Universal Pictures: Stop Glamorizing Rodeos“ kritisierten sie den Katastrophenfilm für die Darstellung und Verherrlichung des Rodeos. Bei der vermeintlichen Sportart werden Kühe, Kälber, Pferde und andere Tiere in überfüllte Arenen gezwungen, gequält, verstümmelt und oft getötet. Die Aktiven forderten die Filmgesellschaft daher auf, zumindest im Abspann des Blockbusters auf die Grausamkeiten von Rodeo hinzuweisen. Dadurch könnte das Kinopublikum davon abgehalten werden, derartige Veranstaltungen zu besuchen.

„Während Tornadojägerinnen und -jäger freiwillig ihr Leben riskieren, haben die verängstigten Tiere in Rodeo-Arenen keine Wahl – ganz gleich, ob es sich um echte Veranstaltungen oder Filmsets handelt“, so Lisa Lange, Senior Vizepräsidentin bei PETA USA. „PETA fordert Universal Pictures auf, das Kinopublikum dieses unmenschlichen Films wenigstens aufzuklären: Die Tiere erleiden schwere Verletzungen und häufig einen qualvollen Tod, nur damit Menschen Cowboy spielen können.“

Hintergrundinformationen

Das amerikanische Tierschutzgesetz bietet keinen Schutz für Tiere, die bei Rodeos ausgebeutet werden. Einige Bundesstaaten schließen sie sogar von den Anti-Grausamkeitsgesetzen aus. Alle namhaften Tierschutzorganisationen kritisieren die veraltete Praktik jedoch scharf. Rodeo-Teilnehmer wurden dabei gefilmt, wie sie Kälber würgen, ihnen den Hals verdrehen und sie auf den Boden schleudern. Außerdem werden Bullen Steroide gespritzt, um diese aggressiv zu machen, und Pferde mit scharfen Sporen verletzt, sodass diese „bocken“. Damit die Tiere möglichst schnell und panisch aus der Startbucht springen, drangsalieren die selbsternannten Cowboys sie häufig mit Elektroschockern. Auch in Deutschland werden vereinzelt Rodeos veranstaltet, bei denen Stuten, Hengste sowie kastrierte Tiere misshandelt werden. Der eng um die Flanken geschnürte Gurt drückt teils so stark auf lebenswichtige innere Organe und die Genitalien, dass die Tiere allein durch diesen Schmerz „bocken“. Aus Sicht der Rodeo-Veranstaltenden ein wünschenswerter Nebeneffekt, damit das Publikum bei einer Show seinen fragwürdigen Spaß hat.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Screenshot von der Rodeoszene im Film "Twisters"
Screenshot einer Rodeo-Szene aus dem Film „Twisters“. / © Universal Pictures
Aktive halten Schilder bei der Premiere von "Twisters"
PETA USA-Aktive demonstrieren in Los Angeles gegen die Verherrlichung von Rodeos im Film „Twisters“. / © PETA USA

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