In der Region um Karlsruhe werden jedes Jahr Hunderte Ochsenfrösche als invasive Art gejagt. Rund 300 Tiere wurden im Jahr 2024 erschossen. Auch in diesem Jahr ist nach Angaben des Regierungspräsidiums eine solche Jagd geplant. Weiterhin sollen erneut Kaulquappen entnommen werden. PETA hat am Montagvormittag die Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia Felder angeschrieben und einen Jagdstopp gefordert.
„Die Ausbreitung von Ochsenfröschen ist ein menschengemachtes Problem. Die Tiere jetzt zu töten, ist unethisch und auch keine nachhaltige Strategie. Wir fordern von der kommenden Bundesregierung ein Importverbot von exotischen Tieren und Unterstützung hierfür auch vom Karlsruher Regierungspräsidium“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin sowie Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Das routinemäßige Töten von Hunderten Tieren jedes Jahr kann hingegen zu einer Verrohung der Gesellschaft führen und die Empathie gegenüber Tieren und auch Menschen verringern.“
Kein vernünftiger Grund
Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen und ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten. „Ohne vernünftigen Grund“ trifft hier zu, denn es gibt andere Lösungen, sodass die Tötungen nicht erforderlich und damit nicht verhältnismäßig sind. Sterilisationsprogramme könnten die Ausbreitung der Population verhindern. Ochsenfrösche haben zudem natürliche Feinde wie Raubvögel und Säugetiere wie Füchse, Waschbären und Otter.
Es sind langfristige Lösungen erforderlich
Das Verbot des Imports und Handels mit exotischen Tieren stellt eine nachhaltigere und langfristigere Lösung dar, um das Problem mit sogenannten invasiven Arten zu bekämpfen. Wäre ein solches Importverbot bereits vor Jahren in Kraft getreten, gäbe es keine Probleme mit Ochsenfröschen in Deutschland. Jedes Jahr werden weiterhin über 200.000 Reptilien und Amphibien nach Deutschland aus Drittländern importiert [1] – viele von ihnen werden wegen Überforderung ausgesetzt oder entkommen. Mithilfe von Aufklärung und Bildung der Bevölkerung in Schulen und in den Medien über die negativen Auswirkungen des Imports und der Haltung exotischer Tiere könnte man das Bewusstsein schärfen und die Nachfrage nach diesen Tieren reduzieren, bis ein Handelsverbot in Kraft tritt.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.