Rassenwahn: Falsch bei Menschen, falsch bei Tieren! PETA übt scharfe Kritik an der „Weltausstellung“ des „Bund der Katzenzüchter NRW e.V.“, die von Freitag, dem 1. November, bis Sonntag, dem 3. November, in der Historischen Schützenhalle Lüdenscheid stattfindet. Derartige Veranstaltungen verleiten Menschen dazu, gezüchtete Tiere zu kaufen, während allein in deutschen Tierheimen Tausende Vierbeiner auf ein neues Zuhause warten. Während der Ausstellungen müssen die Katzen meist in kleinen Käfigen oder Boxen ausharren, in welchen sie oftmals massiv gestresst sind, keine Rückzugsmöglichkeiten haben und ihrem Bewegungsdrang nicht nachkommen können. Oftmals handelt es sich bei den zur Schau gestellten Tieren um sogenannte Qualzuchten. Die Tierrechtsorganisation betont, dass Katzen sensible Lebewesen sind, die als Familienmitglieder gesehen werden sollten und nicht zu Ausstellungsobjekten degradiert werden dürfen.
„Tierheime sind massiv überfüllt und wir haben derzeit eine Katzenschwemme in Deutschland. Dessen ungeachtet vermehren skrupellose Züchter weiterhin massenhaft Katzen. Zuchtverbände akzeptieren zudem bewusst, dass viele der auf bestimmte Farben und Formen gezüchteten Tiere ihr gesamtes Leben leiden und oft schwer krank werden“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Bereits seit dem 1. Januar 2022 ist es verboten, Hunde mit Qualzuchtmerkmalen auszustellen. Für qualgezüchtete Katzen wurde dagegen noch keine gesetzliche Regelung erarbeitet – das ist nicht nachvollziehbar. Die Bundesregierung muss dringend in diesem Bereich nachbessern.“
Zucht führt häufig zu Gesundheitsproblemen und verschärft die Situation in Tierheimen
Da das äußere Erscheinungsbild der Tiere im Vordergrund steht, leiden zahlreiche sogenannte Rassekatzen mitunter lebenslang an gesundheitlichen Problemen. So ist beispielsweise die Sphinx-Katze, auch Nacktkatze genannt, durch ihre fehlenden Tasthaare nicht in der Lage, sich ausreichend zu orientieren oder mit Artgenossen zu kommunizieren. Perserkatzen leiden durch ihre flache Nase und ihre extreme Kurzköpfigkeit oftmals an schlimmen Atembeschwerden und Problemen mit dem Tränennasenkanal.
PETA weist darauf hin, dass die Nachzucht auch die Situation für heimatlose Tiere verschärft. In deutschen Haushalten leben bereits rund 15,7 Millionen Katzen. [1] Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei warten jährlich allein in Deutschland etwa 350.000 Tiere im Tierheim auf ein neues Zuhause. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.