Circus Alaska gastiert bis zum 29. September in Heidelberg. PETA übt scharfe Kritik an der tierschutzwidrigen Veranstaltung, bei der rund fünfzig Tiere verschiedener Arten in die Manege gezwungen werden [1] – darunter auch Kamele, Alpakas und Schlangen. Das Unternehmen fiel zuletzt im März negativ auf: Zu dieser Zeit haben zwei Kamele, die der Circus Alaska mitführt, während der Tournee Nachwuchs geboren. Dabei dürfen hochschwangere und stillende Tiere laut den Tierschutzrichtlinien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ausdrücklich keinen Reisestrapazen ausgesetzt werden. Um auf die tierschutzwidrigen Bedingungen im Zirkus aufmerksam zu machen, protestiert das Streetteam Karlsruhe am Sonntag von 10:30 bis 11:30 Uhr am Grasweg 4. Mit Bannern mit der Aufschrift „Tiere raus aus dem Zirkus!“, Schildern und Flyern klären die Aktiven über das Leid der dort eingesperrten Lebewesen auf.
„Tiere sind keine Schausteller – egal ob Löwe, Schlange oder Kamel. Artwidrige Haltungsbedingungen, Dressur und Auftritte im Zirkus bedeuten für sie Stress und Leid“, so Pascal Engelhardt, Streetteam-Leitung. „Mit unserer Aktion appellieren wir an Circus Alaska, die Tiere an Lebenshöfe, zoologische Einrichtungen oder geeignete Auffangstationen abzugeben und sie nicht länger quer durchs Land zu karren. Zudem bitten wir alle Menschen, von Freizeitangeboten Abstand zu nehmen, bei denen fühlende Lebewesen zur Unterhaltung ausgebeutet werden.“
Kamelbabys in Wanderzirkus geboren: PETA zeigte Circus Alaska beim Veterinäramt an
Einem Medienbericht zufolge haben zwei Kamele, die der Circus Alaska mitführt, während des Aufenthalts im März 2024 in Hallstadt Nachwuchs zur Welt gebracht. Dabei befand sich der Zirkus zu dieser Zeit auf Tournee. In den Zirkusleitlinien des BMEL heißt es unmissverständlich: „Das Mitführen von hochtragenden, in der Geburt befindlichen und säugenden Zirkustieren im Reisebetrieb wird grundsätzlich abgelehnt.“ PETA hatte daher beim Veterinäramt im Landkreis Bamberg Anzeige gegen die Zirkusverantwortlichen erstattet. Die Tierrechtsorganisation forderte die Behörde auf, ein Bußgeldverfahren gegen den Zirkus einzuleiten und den Richtlinien entsprechend umgehend ein Transportverbot für die Tiermütter und ihre Neugeborenen zu verhängen.
Deutschland ist Schlusslicht beim Schutz von Tieren im Zirkus
Die Bundestierärztekammer [2], der Bundesrat [3] und zwei Drittel [4] der Deutschen fordern seit Jahren ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Angesichts des geplanten Verbots bestimmter Wildtierarten in reisenden Zirkusbetrieben kritisiert PETA die Bundesregierung für ihren lückenhaften Entwurf. Bei der anstehenden Novellierung des deutschen Tierschutzgesetzes soll derzeit lediglich verboten werden, Giraffen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Primaten, Großbären, Großkatzen sowie Robben an wechselnden Orten zur Schau zu stellen. Dabei wären nach derzeitigem Stand des Gesetzentwurfs jedoch Ausnahmen von dieser Regelung möglich.
Tiere leiden im Zirkus
Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Denn Haltung und Zurschaustellung sind für alle Arten untrennbar mit Leid verbunden. Die ständigen Transporte, die viel zu kleinen Gehege und eine Dressur, die gerade bei Wildtieren von Gewalt und Zwang geprägt ist, führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Beispielsweise leiden Schlangen und andere Reptilien in der Manege aufgrund hoher Stressbelastung durch ungeeignete Haltungsbedingungen, drastische Temperaturwechsel und direkten Kontakt mit Menschen, der auch die Gefahr von Krankheitsübertragungen birgt. Das PETA Streetteam Karlsruhe ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Sonntag, 29. September 2024
Uhrzeit: 10:30 bis 11:30 Uhr
Ort: Grasweg 4, 69124 Heidelberg
Ansprechperson vor Ort: Pascal Engelhardt (Den Kontakt zur Ansprechperson stellen wir gerne her.)
Das Motiv kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.