Saarbrücken / Stuttgart, 17. März 2022 – Die reisende Pferdeshow „Cavalluna“ gastiert am Wochenende mit dem Programm „CELEBRATION!“ in Saarbrücken. Die Veranstalter werben unter anderem mit „magischer Freiheitsdressur“ und „fröhlicher Comedy“. Doch die Realität sieht für die Pferde meist ganz anders aus: Lange Transporte, mangelhafte Haltungsbedingungen sowie eine von Zwang geprägte Vorführung bedeuten für die Tiere ein Dasein voller Stress und Leid. Deshalb protestiert das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam am Sonntag ab 12:30 vor der Saarlandhalle in Saarbrücken. Ein „Dompteur“ mit Peitsche sowie als Pferde verkleidete Aktive werden vor Veranstaltungsbeginn mit Schildern, Bannern und Flyern auf Deutsch sowie auf Französisch auf die Tierschutzproblematik des Showkonzepts aufmerksam machen.
„Es ist schockierend, dass Pferde noch immer auf Lkws quer durch Europa gefahren werden, um Menschen zu ‚bespaßen‘“, so Streetteam-Leiter Noah Heinz. „Wir machen uns dafür stark, dass Tiere gar nicht mehr in Zirkussen und Shows eingesetzt werden dürfen.“
Pferde als unfreiwillige Darsteller in der Manege
Die laute Musik sowie die Feuer- und Lichteffekte bei solchen Shows bedeuten für die sensiblen Fluchttiere immensen Stress. Zudem werden bei der Pferdedressur meist sogenannte Trensen und Kandaren verwendet. Dieses „Gebiss“ liegt im Pferdemund, ist mit den Zügeln verbunden und soll die Tiere gefügig machen. Auch die sogenannte Rollkur kommt häufig zum Einsatz, um die Tiere zu kontrollieren. Dabei wird der Kopf des Pferdes Richtung Brust gezogen, was zu einer schmerzhaften Überdehnung des Halses führt. Das rasante Tempo in der engen Arena und die Akrobatik am und auf dem Pferderücken bergen Verletzungsgefahren für Tier und Mensch; Stürze sind daher keine Seltenheit. PETA weist darauf hin, dass auch der Transport und die Unterbringung in engen Boxen eine große Belastung für die bewegungsfreudigen Tiere sind.
Unter natürlichen Bedingungen leben Pferde in Herden und bewegen sich bis zu 16 Stunden täglich. Bewegungsmangel kann mittelfristig Verhaltensstörungen und Schäden an Muskeln, Sehnen und Skelett verursachen – die Selbstreinigungsmechanismen der Atemwege und der gesamte Stoffwechsel werden durch die ständige Haltung in Boxen und auf Lkws beeinträchtigt. Pferde benötigen neben ausreichend Auslauf – vorzugsweise in einer Aktiv- oder Offenstallhaltung – auch gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben. Auf Dauer können zudem lebensgefährliche körperliche Beeinträchtigungen folgen. Ein Pferd kann in guter Haltung 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Das PETA ZWEI-Streetteam Saarbrücken ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Sonntag, 20. März 2020:
Uhrzeit: 12:30–14:00 Uhr
Ort: An der Saarlandhalle 1, 66113 Saarbrücken
Kontakt vor Ort: Noah Heinz (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Ähnliche Aktion gegen Cavalluna in Berlin / © Patrick Albertini Photography
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Cavalluna
PETA.de/Kategorie/Tiere in der Unterhaltungsindustrie/Zirkus
Sendefähige Radio-O-Töne zum Thema „Warum macht PETA Straßenaktionen?“ und zu vielen weiteren Tierrechtsthemen finden Sie in PETAs Audioportal. PETAs Fachreferenten stehen Ihnen selbstverständlich nach wie vor für persönliche Interviews zur Verfügung.
Pressekontakt: Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]