Tierrechtsorganisation appelliert an Menschen und Politik: „Kuhmilch ist für Kuhkinder!“
Stuttgart, 22. September 2023 – Genau wie Menschen produzieren Kühe Muttermilch als Nahrung für ihre Neugeborenen. In der Milchindustrie werden ihnen ihre Kinder aber kurz nach der Geburt entrissen, um die Milch für Profit zu verkaufen. Damit die Ausbeutung und das Leid der Rinder nicht länger im Namen der Schulkinder geschehen, protestiert PETA am Montag, zwei Tage vor dem Weltschulmilchtag, ab 11:30 Uhr vor dem Landwirtschaftsministerium in Stuttgart. Eine als Kuh verkleidete Person hält eine Packung Pflanzenmilch und ein Schild mit der Forderung: „Pflanzenmilch fürs Schulprogramm“. Weitere Aktive zeigen Schilder wie „Tierqualprodukte raus aus Schulen“ und verteilen Flyer an Passanten. Die Tierrechtsorganisation fordert Landwirtschaftsminister Hauk auf, sich für pflanzliche Alternativen an Schulen einzusetzen.
„Die Milchindustrie wirbt mit scheinbar glücklichen Kühen auf grünen Wiesen, dabei sind die Tiere meist in Ställen eingesperrt, werden ständig geschwängert und in der Regel dann von ihren Kindern getrennt. Zudem zerstört die massenhafte Haltung von Rindern unsere Umwelt und schadet dem Klima“, so Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA. „Um den Kindern eine bessere Zukunft zu bieten, muss Landwirtschaftsminister Hauk Kuhmilch aus dem Schulmilchprogramm verbannen und auf pflanzliche, zukunftsfeste, tierleidfreie Alternativen setzen.“
Leid der Kühe in der Milchindustrie
In der landwirtschaftlichen Tierhaltung werden Kühe immer wieder „künstlich befruchtet“, um den Milchfluss konstant hoch zu halten. Genau wie Frauen sind sie neun Monate lang schwanger und geben nur Milch, wenn sie ein Kind zur Welt bringen. Kuhmutter und -kind haben eine enge Bindung zueinander, die ein Leben lang bleibt; Kühe erkennen ihr Kalb sogar allein am Geruch. Sie kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs und lecken die Jungtiere nicht nur nach der Geburt, sondern auch in den Tagen darauf ab. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird ihnen dieses natürliche Bedürfnis jedoch verwehrt. Das Neugeborene wird Kuhmüttern in der Regel bereits kurz nach der Geburt entrissen – oft schreien die beiden tagelang nacheinander.
Milchprodukte mit katastrophaler Umweltbilanz
Milchprodukte haben zudem erhebliche negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima – Butter ist sogar das klimaschädlichste Lebensmittel. [1] Ein Kilogramm Bio-Butter ist zehnmal klimaschädlicher als konventionelle Margarine. [2] Im Vergleich zu einem Liter Pflanzenmilch benötigt die Produktion eines Liters Kuhmilch die 12-fache Landnutzung und verursacht dreimal so viele Treibhausgasemissionen.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Ökotest: „Rindfleisch nur auf Platz 2: Diese Lebensmittel sind die schlimmsten Klimakiller“. Online abrufbar unter: https://www.oekotest.de/essen-trinken/Rindfleisch-nur-auf-Platz-2-Diese-Lebensmittel-sind-die-schlimmsten-Klimakiller-_600836_1.html. (19.09.2022).
[2] Fritsche, Uwe R./Eberle, Dr. Ulrike (2007): „Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln – Arbeitspapier“. Darmstadt/Hamburg: Öko-Institut e.V.
Details zur Aktion:
Datum: Montag, 25. September 2023
Uhrzeit: 11:30 – 12:30 Uhr
Ort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Kernerplatz 10, 70182 Stuttgart
Kontakt für Anfragen: Scarlett Treml (den telefonischen Kontakt stellen wir gerne her)
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Schulmilch
PETA.de/Themen/Milch-Hintergrund
Veganstart.de