Grausame Abschreckungsmaßnahme: Auf einem Feld zwischen Worms-Pfeddersheim und Worms-Leiselheim wurden zwei tote Krähen aufgehängt – vermutlich, um damit ihre lebenden Artgenossen abzuschrecken. Eine Person entdeckte das Tier am 1. Juli und wandte sich mit Fotos an PETA. Außerdem kontaktierte die Person die Wormser Behörden, die direkt reagierten: Sie forderten den Landwirt auf, die Körper der toten Tiere gemäß Tierkörperbeseitigungsgesetz umgehend zu entfernen. Hinsichtlich eines möglichen Verstoßes gegen die derzeit bestehende Schonzeit der Vögel teilte die Behörde mit, dass die Tiere vermutlich auf natürlich Weise gestorben seien, da im Bereich der Brutgebiete öfters tote krähen zu finden seien. Die Tierrechtsorganisation lobt die Behörden in Worms für das schnelle Handeln.
„Der Anblick dieser Krähen schockiert jeden Menschen, dem Tiere am Herzen liegen – wir danken den Wormser Behörden für das umgehende Einschreiten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Zudem sollten uns spätestens die Coronakrise und die aktuelle Vogelgrippe gelehrt haben, dass es verantwortungslos ist, die Leiche eines Vogels zum langsamen Verwesen aufzuhängen. Ob die Vögel wirklich eines natürlichen Todes gestorben sind, ist zweifelhaft. Wir haben die Ordnungsbehörde gebeten, die Körper der Tiere daraufhin zu untersuchen, ob ein Verstoß gegen das Jagdrecht vorliegt.“
„Vergrämungsmethoden“ mit toten Tieren sollten nach Auffassung von PETA von den Behörden untersagt werden, zumal hier auch eine Belästigung der Allgemeinheit gemäß § 118 des Ordnungswidrigkeitengesetzes vorliegen könnte. Jedes Jahr werden in Deutschland über 100.000 Krähen getötet. Nennenswerte Ernteschäden sind wissenschaftlich nicht bewiesen und dienen bei der Hobbyjagd auf die Vögel meist als Vorwand.
Beispiel des Kantons Genf verdeutlicht: Jagd ist überflüssig
Anerkannte Wildbiologen bestätigen, dass die Jagd aus ökologischer Sicht nicht notwendig ist. Dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge regulieren sich wild lebende Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse selbst, beispielsweise durch die Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten [1]. Der Kanton Genf – in dem die Hobbyjagd seit über 40 Jahren verboten ist – ist nur ein Beispiel dafür. Hier darf sich die Natur fast gänzlich selbst regulieren. Die Folge: eine hohe Artenvielfalt und gesunde, stabile Wildtierpopulationen.


Die Krähen wurde auf einem Feld in Worms aufgehängt. / © PETA Deutschland e.V.