Gegen Pinaults Lügengebilde: Aktivistinnen von PETA UK und PETA France haben heute die Jahreshauptversammlung des Luxuskonzerns Kering in Paris unterbrochen. Die Tierschützerinnen hielten dabei Schilder in die Höhe, die den Vorstandsvorsitzenden François-Henri Pinault als „Pinaucchio“ zeigen. Mit der Abbildung prangerte PETA Pinaults gebrochenes Versprechen an: Der Eigentümer der Luxusmarken hatte in der Vergangenheit zugesagt, mit PETA „zusammenzuarbeiten“, um die extreme Tierquälerei innerhalb der Lieferkette des Unternehmens zu beenden. Zusätzlich forderte ein Vertreter von PETA USA Pinault auf, sich selbst ein Bild von den entsetzlichen Bedingungen zu machen, unter denen Wildtiere für die Herstellung von Gucci-, Saint Laurent- und Bottega Veneta-Accessoires eingesperrt und getötet werden. PETA USA besitzt Aktien des Luxuskonzerns und war somit zur Teilnahme an der Veranstaltung berechtigt.
Die Versammlung wurde jäh unterbrochen, als zwei anwesende Aktivisten, einer in Straßenkleidung gekleidet, eine Aktivistin in einem Bodysuit in Schlangenoptik, plötzlich doppelseitig beschriftete Schilder mit den Slogans „Kering: BAN wild animal skins!“ und „Kering: STOP aux peaux «exotiques»!“ in die Höhe hielt und Pinault anrief, die Häute gequälter Wildtiere aus Kerings Kollektionen zu verbannen.
„Reptilienhaut-Accessoires stehen für die Qualen der Tiere, die ein Leben lang leiden mussten, bevor sie erschlagen, aufgeschlitzt oder sogar lebendig gehäutet wurden“, so Yvonne Taylor, PETA-UK-Vizepräsidentin für Unternehmensprojekte. „PETA fordert Kering auf, aus dem verabscheuungswürdigen Handel mit Wildtierhäuten auszusteigen und auf luxuriöse vegane Materialien umzusteigen, die die mitfühlenden Verbraucherinnen und Verbraucher von heute zunehmend verlangen.“
Schlangenmütter beschützen ihre Eier hingebungsvoll. Einige Arten kümmern sich noch wochenlang nach der Schlüpfung um ihre Babys und „babysitten“ sogar die Jungen anderer Mütter. Eine verdeckte Ermittlung von PETA Asien konnte zeigen, wie Arbeiter auf zwei Pythonfarmen, die Häute an eine Gerberei im Besitz von Kering liefern, sich deutlich sichtbar windende Pythons am Hals festhielten, bevor sie ihnen mit einem Hammer auf den Kopf schlugen und sie auf Haken aufspießten. Auch danach bewegten sich die Tiere noch.
Während der Jahreshauptversammlung von Kering im vergangenen Jahr zeigte ein PETA USA-Mitarbeiter den Führungskräften Filmmaterial von PETA Asiens Undercover-Recherchen und forderte das Unternehmen auf, Häute von Wildtieren aus dem Sortiment zu nehmen. Pinault entgegnet daraufhin, dass sein Unternehmen „bereit sei, mit PETA zusammenzuarbeiten, um derartigen Praktiken ein Ende zu setzen.“ PETAs in einem Brief öffentlich geäußertes Ersuchen, dieses Angebot auch in die Tat umzusetzen, blieb jedoch bislang unbeantwortet.
Dieses und weitere Bilder können hier heruntergeladen werden.
Ein Video der Störung ist hier erhältlich.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.