Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Einem Medienbericht zufolge wurde am vergangenen Dienstag ein illegaler Welpentransport am Grenzübertritt bei Breitenau aufgedeckt. Bei der Kontrolle eines Wagens entdeckten die Beamten acht Hundewelpen. Die Tiere, die mutmaßlich illegal von Rumänien nach Deutschland transportiert wurden, waren in mehreren Transportboxen im Kofferraum zusammengepfercht. Die Hundekinder hatten keinen Zugang zu Wasser. Der 64-jährige Fahrer konnte keine EU-Heimtierausweise vorweisen, die für die Einreise nach Deutschland benötigt werden. Die Tiere wurden beschlagnahmt und in die Obhut eines Tierheims gegeben. Die Polizei hat ein Verfahren gegen den Fahrer eingeleitet. Da der Handel mit Welpen zu Weihnachten besonders boomt, appelliert PETA an alle Menschen, keine Tiere im Internet zu kaufen und zu verschenken. Viele der angebotenen Welpen stammen von Züchtern, die die Muttertiere für schnelles Geld als ‚Gebärmaschinen‘ missbrauchen. Meist werden die Tierkinder illegal europaweit transportiert und dann oftmals auf Straßen, an Bahnhöfen, in Tiergeschäften oder in extra angemieteten Wohnungen verkauft. Viele der Vierbeiner sind schwer krank und sterben nach wenigen Tagen im neuen Zuhause. Die Tierschutzorganisation fordert harte Strafen für Welpenhändler, um das Leid der Tiere einzudämmen und setzt sich für ein Verbot des Onlinehandels mit Lebewesen ein.
„Das Geschäft mit kleinen Hundekindern floriert nach wie vor massiv. Allein auf den größten Internetplattformen werden derzeit über 20.000 Welpen zum Verkauf angeboten – viele davon, wie auch im aktuellen Fall, illegal importiert. Nicht selten werden Welpen mittlerweile über kleine Clans in Deutschland verkauft, die mit dem Tierverkauf viel Geld verdienen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Der Handel mit Welpen ist mittlerweile ein Multi-Millionen-Geschäft. Das EU-Parlament schätzt, dass pro Jahr über 500.000 Welpen innerhalb der EU gehandelt werden.“
Mit gefälschten Heimtierausweisen illegal über die Grenze
Laut Tierschutz-Hundeverordnung dürfen Welpen in Deutschland ab der achten Lebenswoche von ihrer Mutter getrennt werden. Da sich aber vor allem besonders kleine, niedliche Hundekinder verkaufen lassen, verkaufen Hundehändler die Tiere meist schon im Alter von drei bis vier Wochen. Durch die fehlende Sozialisierung in der wichtigen Prägephase zeigen viele der Welpen später Verhaltensstörungen, die oft ein Leben lang bleiben. Da die Hundekinder in den Zuchtanlagen weder geimpft noch entwurmt werden, leiden sie häufig unter Parasiten, Wurmbefall, Entzündungen und Virusinfektionen. In vielen Fällen verlaufen infektiöse Krankheiten wie Staupe und Parvovirose tödlich. Um nach Deutschland einzureisen, brauchen die meist in Polen, Ungarn, Slowenien, Tschechien, Rumänien oder der Slowakei vermehrten Welpen neben einem EU-Heimtierausweis und Mikrochip außerdem eine Tollwutimpfung. Diese ist jedoch erst ab der vollendeten 15. Lebenswoche gültig. Kriminelle Händler umgehen dies, indem sie die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen illegal über die Grenze schleusen. Hinzu kommt der extreme Stress durch die langen Fahrtwege, bei welchen die Welpen oftmals zusammengepfercht in kleinen Boxen sitzen. Ihre Mütter verbringen meist ihr gesamtes Leben in den grauenhaften Verschlägen. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt.
Adoptieren statt kaufen In Deutschland warten jährlich Tausende nicht mehr gewollte Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. 25 bis 30 Prozent bleiben ein Jahr oder länger dort. Viele Einrichtungen haben in den vergangenen Monaten einen Aufnahmestopp verhängt. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen ein Tier aus dem Tierheim aufzunehmen.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.