Stuttgart, 22. November 2017 – Therapie ohne Haken: Einem Medienbericht zufolge zieht Till Lindemann, Sänger der Band Rammstein, Selbstgespräche beim Angeln dem Besuch eines Therapeuten vor; er finde am besten zu sich selbst, wenn er einen Wein aufmache, jage und angele. Studien haben jedoch gezeigt, dass kognitive Verhaltenstherapien nachhaltig den Gemütszustand verändern und positiv beeinflussen. Daher wandte sich die Tierrechtsorganisation PETA Mitte Oktober mit einem Schreiben an Lindemann und schlug ihm vor, es doch einmal mit einem Therapeuten statt mit Angelrute und Gewehr zu versuchen.
„Andere Lebewesen zu töten, um zu sich selbst zu finden – dies entbehrt nicht nur jeglicher Logik, sondern ist noch dazu eine äußerst bedenkliche Einstellung“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Wir empfehlen Till Lindemann eine Therapie, damit er sich seinen Emotionen stellt und sich nicht mehr hinter Angelrute und Gewehr verstecken muss.“
PETA spricht sich grundsätzlich gegen die Jagd und das Angeln aus. Unter dem Deckmantel der „Naturverbundenheit“ verursachen Angler und Jäger unvorstellbares Leid. Jäger töten jedes Jahr bundesweit zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere Hunderttausend Katzen und Hunde – vornehmlich als „Freizeitbeschäftigung“. Dabei fügen sie den empfindsamen Lebewesen häufig erhebliche Schmerzen zu. Viele Tiere werden durch Fehlschüsse verwundet oder in Fallen regelrecht zerquetscht.
Angler locken jedes Jahr Millionen Fische in eine Falle, bohren ihnen einen Haken durch den Mund, lassen sie ersticken oder nehmen sie teils noch lebend aus. Sie werden als Spielzeug oder Sportgeräte betrachtet, aufgespießt und erschlagen. Fische sind neugierige, sensible Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie kommunizieren auf vielfältige Weise, erkennen Menschengesichter und schließen teils sehr enge Freundschaften. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [1]
[1] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
PETA.de/Fische
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