Rostock / Stuttgart, 16. März 2022 – In einem mit Absperrband abgegrenzten Bereich ragen blutige Körperteile aus Mülltüten. An Füßen und Händen angebrachte Schilder beschreiben die jeweilige Todesursache der Opfer. Bilder auf den Mülltüten zeigen, welche Tiere für die Versuche getötet wurden. Mit dieser Aktion macht das freiwillige Streetteam am Samstag ab 14:30 Uhr am Brunnen der Lebensfreude in der Kröpeliner Straße 8-10 in Rostock darauf aufmerksam, dass noch immer unzählige Tiere für Experimente missbraucht werden – unter anderem auch für Kosmetikprodukte, trotz eines bestehenden Verbots. Mit Schildern und Infokarten mit einem QR-Code weisen die Freiwilligen auf eine aktuelle Europäische Bürgerinitiative (EBI) hin und appellieren an alle Menschen, diese zu unterzeichnen. Zudem können sich Interessierte tierversuchsfreie Produkte und Informationen über Tierversuche mitnehmen.
„Es gibt keine Entschuldigung für Tierversuche: Diese legalisierte Tierquälerei muss endlich beendet werden. Die aktuelle europäische Bürgerinitiative ist eine echte Chance, um etwas auf gesetzlicher Ebene zu verändern – werden eine Million Unterschriften erreicht, muss sich die EU-Kommission mit den Forderungen der Initiative befassen. Jede Unterschrift für ‚Save Cruelty Free Cosmetics‘ hilft uns dabei, dieses Ziel zu erreichen“, so Streetteam-Leiter Robert Fritz.
Obwohl Tierversuche für Kosmetika in der EU eigentlich verboten sind, verlangt die Europäische Chemikalienagentur ECHA für kosmetische Inhaltsstoffe noch immer neue Tests an Tausenden Tieren. Für die EBI haben sich mehrere europäische Tierschutzorganisationen und NGOs zusammengeschlossen, darunter auch PETA. Die Initiative „Save Cruelty Free Cosmetics“ fordert, das bestehende Tierversuchsverbot für Kosmetika zu schützen und zu stärken. Zudem soll das Chemikalienmanagement so verändert werden, dass die Unschädlichkeit von Chemikalien für Mensch und Umwelt sichergestellt wird, ohne dass dafür Experimente an Tieren herangezogen werden. Weiterhin fordert die EBI, Forschung und Wissenschaft zu modernisieren und Tierversuche mittels eines Ausstiegsplans strategisch zu beenden.
Tierversuche nicht einfach auf Menschen übertragbar – tierfreie Methoden bereits vorhanden
PETA weist darauf hin, dass sich die Sicherheit von Produkten ohne die grausamen Tests sogar erhöhen kann: Denn Toxizitätsversuche an Tieren funktionieren unter der Annahme, dass die Wirkung eines Inhaltsstoffs auf ein Tier die Wirkung auf den Menschen vorhersagen kann – dabei zeigen Studien, dass in vielen Fällen sogar Maus und Ratte unterschiedlich auf einen Wirkstoff reagieren. Ergebnisse aus Tierversuchen sind also nicht einfach auf den Menschen übertragbar. Die tierfreie Forschung hingegen kann mit humanrelevanten Methoden für den Menschen aussagekräftige Ergebnisse liefern. Hochmoderne Ansätze arbeiten beispielsweise mit dreidimensionalen Gewebemodellen, Computersimulationen oder sogenannten „Mini-Organen“. Mit solchen Methoden wird mittlerweile vielfach die Sicherheit von Kosmetika festgestellt, ohne dass dafür auch nur ein einziges Tier leiden muss. Jedoch wird die tierfreie Forschung trotz vorhandener Alternativen bislang nur unzureichend gefördert. PETA macht sich dafür stark, dass Tierversuche beendet und stattdessen humane, moderne Forschungsmethoden eingesetzt werden.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 19. März 2022
Uhrzeit: 14:30 – 16:00 Uhr
Ort: Brunnen der Lebensfreude, Kröpeliner Str. 8-10, 18055 Rostock
Kontakt vor Ort: Robert Fritz
Das PETA-ZWEI-Streetteam Rostock ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Weitere Informationen:
savecrueltyfree.eu
Wissenschaft-statt-Tierversuche.de
Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]