Vierjähriges Pferd Shakar stirbt bei Rennen auf der Galopprennbahn in Langenhagen

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PETA kündigt Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Hannover an

Hannover / Langenhagen / Stuttgart, 1. Juni 2023 – Tod für den Pferde-„Sport“: Am Pfingstmontag fand auf der Galopprennbahn „Neue Bult“ in Langenhagen ein Pferderennen im Rahmen des Volksbank-Renntags statt. Während des Rennens wurde der vierjährige Wallach Shakar immer langsamer und brach zusammen, nachdem der Jockey abgesprungen war. Die herbeigeeilten Tierärzte konnten nichts mehr für ihn tun. Offenbar hatte Shakar kurz nach dem Start einen tödlichen Herzanfall erlitten. Bei den tierschutzwidrigen Veranstaltungen werden Pferde regelmäßig mit der Peitsche zu unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen, was oftmals zum Tod der Tiere führt. PETA wird bei der Staatsanwaltschaft Hannover wegen strafbarer Tiertötung sowie quälerischer und roher Tiermisshandlung Strafanzeige gegen den Reiter erstatten. Die Tierrechtsorganisation appelliert an alle Menschen, Pferderennen weder durch den Kauf einer Eintrittskarte noch mit einer Wette zu unterstützen.

„Es ist verabscheuungswürdig, wie Pferde in Langenhagen für den sogenannten Rennsport als Sportgeräte missbraucht werden – Woche für Woche steht die Rennbranche für ihren tierquälerischen Umgang mit fühlenden Lebewesen in der Kritik“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Für Prestige und Profit wurde Shakars Tod billigend in Kauf genommen. Es wird höchste Zeit, dieser skrupellosen Branche einen Riegel vorzuschieben und die Tierquälerei auf deutschen Pferderennbahnen zu verbieten.“

Branche nimmt Lungenblutungen, Herzverletzungen und Magengeschwüre billigend in Kauf
Für den „Rennsport“ werden Pferde gezwungen, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals auf sich nehmen würden. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit Brüchen oder zu Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kurzer Zeit stirbt. Experten zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf. Laut den Rennprotokollen haben viele Tiere kurz nach einem Rennen blutige Nüstern. Entgegen der Aussage der Branchenvertreter handelt es sich hierbei jedoch nicht um Nasenbluten, sondern laut Dr. Maximilian Pick, Gutachter und ehemaliger Fachtierarzt für Pferde, üblicherweise um Blutungen aus der Lunge. [1]

Millionengeschäft auf Kosten der Pferde
Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie sich noch im Wachstum befinden. [2] Da der Bewegungsapparat der jungen Tiere noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Sehnenschäden und Knochenbrüche keine Seltenheit. Die Pferde werden nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch während der Trainings überlastet. So sind etwa bei Galopprennen rund 80 Prozent der Trainingsausfälle auf Lahmheit zurückzuführen. „Peitschenschläge und tierquälerisches Zubehör gehören zum Alltag sogenannter Rennpferde. Das zeigt einmal mehr, dass das Wohl der Tiere in der Regel keine Rolle spielt“, so Moll.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.
[2] Iding, C. (2018): Vom Hochleistungsrennpferd zum Pflegefall. Die kurze Karriere der Rennpferde und dessen Folgen. In: Bocholter Borkener Volksblatt. Online abrufbar unter: https://www.bbv-net.de/Lokales/ZiSch/Vom-Hochleistungsrennpferd-zum-Pflegefall-136069.html. (31.05.2023).

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferderennen-Petition
PETA.de/Themen/Pferderennen

Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected] 

Quellen

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.
[2] Iding, C. (2018): Vom Hochleistungsrennpferd zum Pflegefall. Die kurze Karriere der Rennpferde und dessen Folgen. In: Bocholter Borkener Volksblatt. Online abrufbar unter: https://www.bbv-net.de/Lokales/ZiSch/Vom-Hochleistungsrennpferd-zum-Pflegefall-136069.html. (31.05.2023).

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