Ostbevern / Münster / Stuttgart, 28. März 2019 – Kein Entkommen: Vergangenen Freitag sind in Ostbevern-Brock etwa 100 Schweine bei einem Stallbrand ums Leben gekommen – die Tiere konnten nach Ausbruch des Feuers nicht rechtzeitig evakuiert werden. Nach ersten Ermittlungen der Polizei geriet beim Unkrautabflammen durch Unachtsamkeit eine Hecke in Brand. Dadurch entstand Funkenflug, der Stroh entzündete. PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Münster Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet. Der Vorwurf: Angesichts der unzureichenden Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Schweine bei einem Feuer qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen. PETA dankt den am Einsatz beteiligten Mitarbeitern der Feuerwehr sowie allen Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.
„Jedes Tier, das bei einem Brand im Stall stirbt, wird grob fahrlässig getötet“, so Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Der Brandschutz wird bei vielen Tierställen nicht ernst genommen. Außerdem: Wenn Hunderte Tiere in einem Stall eingesperrt sind, ist es schlicht unmöglich, Soforthilfe zu leisten – dieses Risiko ist den Betreibern bewusst.“
PETA kritisierte in der Vergangenheit wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Zudem werden selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen in der Praxis meist nicht umgesetzt. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung kommt es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die eine Rettung der Tiere verhindern. Es ist noch zu ermitteln, ob dies beim aktuellen Einsatz auch der Fall war.
Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, sind ein reines Produktionsgut. Verbrennen oder ersticken in einem Stall Tiere, wird allein der entstandene Sachschaden berechnet. In der Tierhaltung bedeutet jedoch nicht nur ein Brandfall Leid und Tod. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Geflügel, egal ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Im Schlachthaus ist das Leiden noch nicht beendet: Kopfüber an einem Bein aufgehängt wird ihnen die Kehle durchtrennt, Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt. [1]
PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierschutzorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.
Die Tierschutzorganisation setzt sich für eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel ein: Bislang wurden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Doch sollten aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht keine tierischen Produkte, sondern pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und dafür gesunde Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen.
[1] http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf.
Weitere Informationen:
PETA.de/Anzeige-Brand-Tierstall
PETA.de/Lifestyle
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Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]