Gänsejagd im Grugapark: PETA drängt auf tierfreundliche Entscheidung

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Essen / Stuttgart, 15. Juli 2016 – Ab morgen beginnt die Jagdsaison auf Kanadagänse in Nordrhein-Westfalen. Schon Anfang Juni wurden die Pläne des städtischen Eigenbetriebs „Grün und Gruga“, ab dem 16. Juli einzelne Kanadagänse im Grugapark Essen töten zu wollen, durch die Medien bekannt. Eine Genehmigung der Unteren Landschaftsbehörde für die Jagd in dem befriedeten Areal soll vorliegen. Die Pläne des Parks gerieten in den letzten Wochen in die öffentliche Kritik. Auch PETA hatte bereits im Juni in einem Schreiben an die Parkverwaltung sowie an den Oberbürgermeister und die zuständige Jagdbehörde appelliert, von der Jagd abzusehen und eine tierfreundliche Lösung umzusetzen. Ebenso wies die Tierrechtsorganisation die Verantwortlichen eindringlich auf die strafrechtliche Relevanz des Vorhabens hin: PETA sieht in dem Abschussplan einen Verstoß gegen jagdrechtliche Vorschriften sowie gegen das Tierschutzgesetz. Auf Nachfrage der Tierrechtsorganisation wird das Vorhaben laut Parkleitung derzeit einer internen juristischen Prüfung unterzogen. Sollte die seit Wochen geplante Tötungsaktion von Kanadagänsen im Grugapark dennoch stattfinden, wird PETA strafrechtliche Schritte einleiten.
 
„Tiere einzig und allein wegen der durch Kot entstehenden Verunreinigung und ihrer Beanspruchung von Lebensraum zu töten, ist ethisch wie auch tierschutzrechtlich nicht tragbar“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Wir hoffen, dass die Parkleitung in Essen und die Behörden ebenfalls zu dieser Einsicht gelangen und tierfreundliche Maßnahmen umsetzen, die ein friedliches Zusammenleben mit den Gänsen ermöglichen.“
 
Der Grugapark ist seit den 1990er Jahren ein befriedeter Bezirk, in dem nur mit Genehmigung der Unteren Jagdbehörde gejagt werden darf. Die Verkotung von Grundflächen ist kein legitimer Grund, der es erlaubt, mit Gewehren auf die Gänse loszugehen. Zudem ist die Jagd nicht dazu geeignet, die Tiere dauerhaft von dem Gebiet fernzuhalten. Experten wie Dr. Susanne Homma und Olaf Geiter (Leiter des bundesweiten Beringungsprogramms für Gänse) setzen daher auf ein effektives tierfreundliches Gänsemanagement: Die betroffenen Flächen werden für die Gänse unattraktiv gestaltet und gleichzeitig werden attraktive Ausweichflächen als Rückzugsorte für die Tiere geschaffen. [1] [2] Auf diese Weise ist ein friedliches Zusammenleben mit den Gänsen möglich und für die Parkbesucher bleibt die Natur auch weiterhin erlebbar.
 
[1] Homma S., Geiter O. (2004): Gänse und Menschen. Bereicherung oder Problem? http://www.kanadagans.de
[2] Mueller-Töwe Jonas (2014): Gänsedreck sorgt für Ärger an Badeseen. In: Die Welt. http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article130001319/Gaensedreck-sorgt-fuer-Aerger-an-Badeseen.html (13. Juni 2016)
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Jagd
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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