Erneut Pferd bei Pferderennen in Langenhagen getötet – PETA kündigt zweite Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Hannover an

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Hannover / Langenhagen / Stuttgart, 22. August 2023 – Erneuter Tod durch Pferde-„Sport“: Am vergangenen Sonntag ist auf der Galopprennbahn in Langenhagen erneut ein Pferd gestorben. Der vierjährige Latendo erlitt auf der Zielgeraden des zehnten Rennens eine schwere Verletzung und wurde anschließend getötet. Zunächst wurde er noch mit Peitschenschlägen zu höherer Geschwindigkeit angetrieben. Erst Ende Mai starb das Pferd Shakar bei einem Rennen auf derselben Bahn an einem tödlichen Herzanfall. Bei den tierschutzwidrigen Veranstaltungen werden Pferde regelmäßig mit der Peitsche zu unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen, was oftmals zum Tod der Tiere führt. Wie bereits im Fall von Shakar erstattet PETA nun auch gegen den Reiter von Latendos, Robin Weber, Strafanzeige wegen strafbarer Tiertötung sowie quälerischer und roher Tiermisshandlung. Die Tierrechtsorganisation appelliert an alle Menschen, Pferderennen weder durch den Kauf einer Eintrittskarte noch mit einer Wette zu unterstützen.

„Dies ist bereits der zweite tödliche Vorfall auf der Rennbahn in Langenhagen innerhalb weniger Monate. Für Pferde sind diese Wettkämpfe qualvoll und lebensgefährlich“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Der häufige Tod von Pferden wird bewusst für Prestige und Profit in Kauf genommen. Es wird höchste Zeit, die skrupellose Rennbranche in die Schranken zu weisen und die Quälerei auf deutschen Rennbahnen zu verbieten.“

Branche nimmt tödliche Brüche, Lungenblutungen und Magengeschwüre billigend in Kauf
Allein zwischen 2015 und 2019 starben auf deutschen Rennbahnen mindestens 50 Pferde, darunter drei Tiere in Langenhagen. Für den „Rennsport“ werden Pferde gezwungen, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals auf sich nehmen würden. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit Brüchen oder zu Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kurzer Zeit stirbt. Experten zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf. Laut den Rennprotokollen haben viele Tiere kurz nach einem Rennen blutige Nüstern. Entgegen der Aussage der Branchenvertreter handelt es sich hierbei jedoch nicht um Nasenbluten, sondern laut Dr. Maximilian Pick, Gutachter und ehemaliger Fachtierarzt für Pferde, üblicherweise um Blutungen aus der Lunge. [1]

Millionengeschäft auf Kosten der Pferde
Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie sich noch im Wachstum befinden. [2] Da der Bewegungsapparat der jungen Tiere noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Sehnenschäden und Knochenbrüche keine Seltenheit. Die Pferde werden nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch während der Trainings überlastet. So sind etwa bei Galopprennen rund 80 Prozent der Trainingsausfälle auf Lahmheit zurückzuführen. „Peitschenschläge und tierquälerisches Zubehör gehören zum Alltag sogenannter Rennpferde. Das zeigt einmal mehr, dass das Wohl der Tiere in der Regel keine Rolle spielt“, so Höffken.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.
[2] Iding, C. (2018): Vom Hochleistungsrennpferd zum Pflegefall. Die kurze Karriere der Rennpferde und dessen Folgen. In: Bocholter Borkener Volksblatt. Online abrufbar unter: https://www.bbv-net.de/Lokales/ZiSch/Vom-Hochleistungsrennpferd-zum-Pflegefall-136069.html. (31.05.2023).

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferderennen-Petition
PETA.de/Themen/Pferderennen

Pressekontakt: 
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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