Erneut Pferd auf der Galopprennbahn Mannheim gestorben? PETA fordert Veterinäramt auf, Schicksal von Stute First Smiling zu untersuchen

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Tod für den Pferde-„Sport“: Am vergangenen Sonntag fand auf der Galopprennbahn in Mannheim-Seckeberg ein Pferderennen statt. Während des 3. Rennens geriet die vierjährige Stute First Smiling auf der Zielgeraden ins Straucheln und humpelte stark.  Schließlich musste Jockey Marie Gast abspringen. Ein Sichtschutz wurde aufgebaut. PETA hat heute das Mannheimer Veterinäramt aufgefordert, die Umstände des mutmaßlichen Todes von First Smiling zu untersuchen. Bei den tierschutzwidrigen Veranstaltungen werden Pferde regelmäßig mit der Peitsche zu unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen, was oftmals zu Stürzen und zum Tod der Tiere führt. Die Tierrechtsorganisation appelliert an alle Menschen, Pferderennen weder durch den Kauf einer Eintrittskarte noch mit einer Wette zu unterstützen.

„In Mannheim sind bereits zahlreiche Pferde auf der Rennbahn zu Tode geritten worden. Für Pferde sind diese Wettkämpfe qualvoll und lebensgefährlich“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Das Leid der Tiere wird für Prestige und Profit bewusst in Kauf genommen, es handelt sich keineswegs um Unfälle. Es ist höchste Zeit, die skrupellose Rennbranche in die Schranken zu weisen und die Quälerei auf deutschen Rennbahnen zu verbieten.“

Branche nimmt tödliche Brüche, Lungenblutungen und Magengeschwüre billigend in Kauf

In einem Erhebungszeitraum zwischen 2015 und 2019 starben auf deutschen Rennbahnen mindestens 50 Pferde, darunter fünf Tiere in Mannheim. Für den „Rennsport“ werden Pferde gezwungen, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals auf sich nehmen würden. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit Brüchen oder zu Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kurzer Zeit stirbt. Experten zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf. Laut den Rennprotokollen haben viele Tiere kurz nach einem Rennen blutige Nüstern. Entgegen der Aussage der Branchenvertreter handelt es sich hierbei jedoch nicht um Nasenbluten, sondern laut Dr. Maximilian Pick, Gutachter und ehemaliger Fachtierarzt für Pferde, üblicherweise um Blutungen aus der Lunge. [1]

Millionengeschäft auf Kosten der Pferde

Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie sich noch im Wachstum befinden. [2] Da der Bewegungsapparat der jungen Tiere noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Sehnenschäden und Knochenbrüche keine Seltenheit. Die Pferde werden nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch während der Trainings überlastet. So sind etwa bei Galopprennen rund 80 Prozent der Trainingsausfälle auf Lahmheit zurückzuführen. Peitschenschläge und tierquälerisches Zubehör gehören zum Alltag sogenannter Rennpferde. Das zeigt einmal mehr, dass das Wohl der Tiere in der Regel keine Rolle spielt.

PETAs Motto lautet in Teilen:

Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.
[2] Iding, C. (2018): Vom Hochleistungsrennpferd zum Pflegefall. Die kurze Karriere der Rennpferde und dessen Folgen. In: Bocholter Borkener Volksblatt. Online abrufbar unter: https://www.bbv-net.de/Lokales/ZiSch/Vom-Hochleistungsrennpferd-zum-Pflegefall-136069.html. (31.05.2023).

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