Termineinladung: PETA protestiert am Dienstag vor der Universität Bremen gegen grausame Hirnforschung an Affen / Organisation appelliert an Universität: „Nein“ der Gesundheitsbehörde zu akzeptieren

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Die Bremer Gesundheitsbehörde hat am 14. November 2023 entschieden, dass die Universität Bremen keine Experimente mehr an den Gehirnen von Affen durchführen darf, da diese ethisch nicht vertretbar seien. Der Antrag der Universität zur Weiterführung der Versuche wurde nicht genehmigt. Gegen diese Entscheidung hat der Tierversuchsleiter nun einen Eilantrag beim Bremer Verwaltungsgericht eingereicht. PETA appelliert an die Universität, den Beschluss der Behörde zu akzeptieren und den Eilantrag zurückzuziehen. Die Organisation wird ihrer Forderung am Dienstag, den 05.12. ab 11:15 Uhr mit einerbildstarken Aktion vor der Universität Bremen Nachdruck verleihen.Ein als Makake verkleideter Aktivist zappelt und schreit in einem Primatenstuhl. Andere Aktive halten Schilder, verteilen Flyer und informieren vorbeigehende Menschen mit einem Megafon.

„Dass die Genehmigungsbehörde die Affenexperimente ablehnt, ist ein wichtiges Signal für den Schutz der Tiere. Die Universität Bremen sollte diese Entscheidung respektieren und tierversuchsfreie Forschung auf den Weg bringen“, so Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei PETA Deutschland e.V. „Moderne, ethisch verantwortungsbewusste Methoden sind entscheidend für wissenschaftlichen Fortschritt.“

Der Gesundheitssenat kam zu dem Prüfungsergebnis, dass die Versuche an den Gehirnen der betroffenen Makaken ethisch nicht vertretbar sind. Unterstützt wurde dies durch vier Gutachten, welche ein Sachverständiger auswertete. Die letzte Genehmigung lief Ende November 2023 aus. Nach dem Eilantrag seitens der Universität Bremen hat das Verwaltungsgericht nun eine Zwischenverfügung erlassen, die die Versuche an den Affen vorerst weiter genehmigt, bis eine Entscheidung im Eilverfahren getroffen wurde.

Grausame Methoden

Für die Tests an der Universität Bremen entfernt man Teile des Schädelknochens der Affen und führt Elektroden in das freigelegte Gehirngewebe ein. Damit sich die sensiblen Tiere während der Experimente nicht bewegen können, werden ihre Köpfe mithilfe von Bolzen in ihrem Schädel an einem Gestell befestigt. Der Entzug von Flüssigkeit und wenige Tropfen Wasser oder Saft als Belohnung bringen die Affen in vielen Fällen dazu,sich den Versuchen nicht zu widersetzen. Anschließend werden sie entweder zum Sezieren ihres Gehirns getötet oder müssen für weitere Tests herhalten. Der Handel mit Affen für Versuchslabore ist zudem ein blutiges Geschäft, das das Artensterben befeuert.

Ergebnisse oft nicht auf Menschen übertragbar

Befürworter solcher Experimente behaupten, mit den Versuchen könnten neue Behandlungsmethoden gegen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer entwickelt werden. Allerdings sind die Ergebnisse oft nicht übertragbar. Die Gehirne von Menschen und anderen Primaten unterscheiden sich nicht nur in der Gesamtgröße, sondern auch in strukturellen, genetischen und funktionellen Details. [1] Ein interdisziplinäres Gremium empfahl nach einer Bewertung der Alzheimer-Forschung, die Finanzierung von Tierversuchen auf vielversprechendere Techniken zu verlagern, wie z.B. Modelle aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC) von menschlichen Patienten, Computersimulationen, Neuroimaging oder epidemiologische Studien. [2] PETA macht sich dafür stark, dass ein Ausstiegsplan aus Tierversuchen erarbeitet und auf für den Menschen aussagekräftige, moderne Forschungsmethoden gesetzt wird.

PETAs Motto lautet in Teilen:

Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Details zur Aktion:
Datum: Dienstag, 5. Dezember 2023
Uhrzeit: 11:15 – 11:45 Uhr
Ort: Universitäts-Boulevard 13, 28359 Bremen
Kontakt vor Ort:
Steffen Lenhardt

Quellen

[1] Bailey J, Taylor K. Non-human primates in neuroscience research: The case against its scientific necessity. Altern Lab Anim. 2016 Mar;44(1):43-69. doi: 10.1177/026119291604400101. PMID: 27031602
[2] Pistollato, F., et al. (2016): Alzheimer disease research in the 21st century: past and current failures, new perspectives and funding priorities. Oncotarget,7(26), 38999-39016

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