Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin findet auch in diesem Jahr die „Wir haben es satt“-Demonstration statt. Dabei fordern die Aktiven unter anderem die Transformation zur klimafreundlichen Landwirtschaft [1]. PETA nimmt am Samstag, dem 20. Januar, ab 12:00 Uhr an der Demonstration teil. Gemeinsam mit anderen Organisationen bildet sie einen veganen Block, um gegen die Agrarpolitik der Regierung zu protestieren. Unter dem Motto „Pflanzliche Agrarwende JETZT!“ tragen PETA-Aktive überdimensional große „Vegan“-Buchstaben durch die Straßen Berlins. Damit unterstreichen sie die Forderung, sich von der Tierindustrie abzuwenden und einen veganen Ökolandbau voranzubringen.
„Wir haben es satt, dass ein Tierleben in unserer Gesellschaft nichts zählt. Wir sind die Tierwohl-Märchen satt, mit denen die Agrarlobby systematisch versucht, uns über das Leid der Tiere hinwegzutäuschen“, so Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA. „Schluss mit den vergeblichen Transformationsversuchen einer Industrie, die mit Rekordgeschwindigkeit gegen die Wand rast und keine Zukunft haben kann und wird. Wir sagen: Ausstieg statt Umbau – und fordern eine schnelle pflanzliche Agrar- und Ernährungswende.“
Tierwirtschaft beenden: Tierleben retten und Lebensgrundlagen sichern
Eine Studie des Öko-Instituts, die von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde, bestätigt: Bei einer drastischen Reduzierung der sogenannten Tierbestände gäbe es freie Ackerflächen, um Lebensmittel für den Export anzubauen. Zudem würden Flächen für eine Bewaldung frei. Dadurch könnte eine enorme Kohlenstoffsenke geschaffen werden. Eine pflanzenbasierte Ernährungswende würde rund 75 Prozent der Treibhausgase aus der Landwirtschaft einsparen. Die Landwirtschaft ist in Deutschland für 13 Prozent der Treibhausgase verantwortlich – 80 Prozent davon gehen auf die Tierhaltung zurück [2]. Ohne die Haltung sogenannter Nutztiere würde eine Fläche frei, die größer als Bayern ist [3]. Moore könnten wiedervernässt werden, die zuvor für die Tierhaltungsindustrie ausgetrocknet wurden [4]. Das Grundwasser wäre nicht mehr mit Nitrat aus dem Tierdünger oder Antibiotikarückständen aus der Tierhaltung belastet. Außerdem könnten bei dem Umstieg auf die pflanzliche Ernährung allein in Deutschland rund 50.000 Todesfälle jährlich verhindert werden, da die Feinstaubbelastung geringer wäre [5]. Europaweit könnten 84 Prozent der Stickstoffemissionen vermieden und damit die Stickstoffkrise bewältig werden [6]. Laut einer 2019 veröffentlichten Studie lassen sich die planetaren Grenzen – deren Überschreitung die Stabilität des Ökosystems der Erde gefährdet – nur einhalten, wenn die Haltung von „Nutztieren“ um mindestens 50 bis 75 Prozent weltweit reduziert wird [7].
PETAs Motto lautet in Teilen:
Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen und deshalb als berechtigt, Tiere für seine Zwecke zu benutzen und auszubeuten. Daneben wird auch zwischen einzelnen Tierarten speziesistisch diskriminiert. Dies zeigt sich etwa in der Sprache, wenn zwischen „Haustieren“ und „Nutztieren“ unterschieden wird. So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.
Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 20. Januar 2024
Uhrzeit: 12:00 bis 16:00 Uhr
Ort: Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 140, 10963 Berlin
Ansprechperson vor Ort: Scarlett Treml (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)