Einem Medienbericht zufolge hat ein Jäger in der letzten Woche in Oberhausen eine Stute erschossen. Der Mann soll das Pferd gegen 22 Uhr aus rund 60 Metern Entfernung tödlich am Unterkiefer verletzt haben, nachdem er es für ein Wildschwein gehalten habe. Laut der Halterin sei die Sicht für den Jäger trotz der Dunkelheit gut gewesen. Zudem habe der Mann sich im Nachhinein geweigert, die verletzte Halflinger-Stute Edda von ihrem Leid zu erlösen. Dies habe erst ein deutlich später hinzugezogener Tierarzt getan. Die Polizei Oberhausen und die Staatsanwaltschaft Duisburg ermitteln. PETA weist darauf hin, dass Hobbyjagende jedes Jahr mehrere Dutzend Menschen verletzen oder in Einzelfällen töten und Hunderttausenden Tieren erhebliches Leid durch Fehlschüsse zufügen. Die Tierrechtsorganisation fordert die Bundesregierung auf, für Deutschland ein Verbot der Hobbyjagd zu beschließen. Zudem müsse dem verantwortlichen Schützen umgehend der Jagdschein und die Waffenbesitzkarte entzogen werden.
„Wie viele Menschen und Tiere müssen noch verletzt werden oder sinnlos sterben, bevor die Hobbyjagd endlich verboten wird?“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Jahr für Jahr ereignen sich zahlreiche Tragödien, weil schießwütige Spaßjäger verantwortungslos in der Gegend herumballern. Der Gesetzgeber muss endlich eingreifen, um weiteres Leid zu verhindern. Die Behörden müssen zudem sicherstellen, dass dieser Jäger nie wieder eine Waffe in der Hand halten darf.“
Unfälle mit tödlichen Schüssen und Selbstverletzungen häufen sich
In den vergangenen Jahren sorgten bereits zahlreiche schwere Jagdunfälle für Empörung. Erst im Januar wurde eine Joggerin in Sachsen bei einer Treibjagd angeschossen. Mitte November verletzte in Thüringen ein Jäger seinen Jagdpartner mit einem Schuss ins Gesicht. Anfang November starb in Nordrhein-Westfalen ein 82-jähriger Landwirt, als er während einer Treibjagd beim Traktorfahren von einem Schuss getroffen wurde. Im vergangenen August wurde ein 18-Jähriger in Niedersachsen tödlich verletzt, nachdem er in das Schussfeld eines gleichaltrigen Begleiters geriet. Am selben Tag wurde ein 54-Jähriger in Nordrhein-Westfalen von einer Gewehrkugel am Kopf getroffen, die von einem 83-jährigen Jagdteilnehmer abgeschossen wurde. Er musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden.
Renommierte Fachleute bestätigen: Jagd ist grausam und überflüssig
Anerkannte Studien belegen, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten statt. [1] Auch englische Fachleute kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam. Den rund 400.000 Hobbyjagenden in Deutschland stehen nur etwa 1.000 Berufsjägerinnen und -jäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber.
PETAs Motto lautet:
Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.