Weimar: Polizei befreit Hund aus überhitztem Auto – PETA erstattet Strafanzeige gegen verantwortliche Person und fordert Tierhalteverbot

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Todesfalle Auto: Am vergangenen Donnerstag wurde ein Hund in einem überhitzten Auto auf einem Parkplatz in Weimar entdeckt. Laut einem Medienbericht bemerkten Passanten, dass der Vierbeiner allein über eine Stunde lang in der prallen Sonne bei verschlossenen Fenstern eingesperrt war und informierten die Polizei. Alarmierte Einsatzkräfte öffneten das Auto und befreiten das Tier. Zur selben Zeit seien auch die Hundehalter eingetroffen. Diese hätten wenig Einsicht gezeigt, als die Beamten sie über die Gefahren für ihren Hund belehrten. Vorerst wurde der Vierbeiner wieder in deren Obhut übergeben. Gegen die Verantwortliche erstattete PETA am 15. April Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Erfurt. Die Tierrechtsorganisation fordert zudem ein Tierhalteverbot.

„Nicht nur in den Sommermonaten, auch bereits im Frühjahr können Autos überhitzen und zur Todesfalle werden. Viele Hundehalterinnen und -halter unterschätzen die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung und dadurch entstehende hohe Temperaturen im Wagen, wenn sie die Vierbeiner dort zurücklassen. Hunde werden in den sich aufheizenden Fahrzeugen schnell unruhig, kratzen an den Fenstern und geraten in Panik. Dies verschlimmert die lebensgefährliche Situation zusätzlich. Für sie kommt dann oft jede Hilfe zu spät“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen im Auto zurücklässt, riskiert das Leben des Tieres und muss mit einer Strafanzeige rechnen.“

Brenzlige Situationen vermeiden und im Ernstfall schnell handeln

Bereits wenige Minuten in der Sonne reichen, um ein geparktes Auto auf bis zu 70 Grad Celsius zu erhitzen. Doch auch ein Schattenparkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster schaffen bei diesen Temperaturen keine Abhilfe. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand.

Entdecken Menschen an einem warmen Tag einen Hund im Auto oder ausgesperrt auf einem Balkon, ist schnelles Handeln gefragt. Sollte der Wagen- oder Wohnungsbesitzer nicht auffindbar sein, muss umgehend die Polizei gerufen werden. Befindet sich der Hund bereits in Todesgefahr – Anzeichen dafür sind Taumeln, eine dunkle Zunge, glasige Augen, starkes Hecheln oder Erbrechen – sollten Tierfreunde in Betracht ziehen, die Scheibe am Auto einzuschlagen. Dies kann unter Umständen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, allerdings sind PETA keine Fälle bekannt, in denen rechtliche Folgen für Tierretter entstanden sind. Sollte das Auto auf einem Supermarktparkplatz stehen und das Tier noch außer Gefahr sein, lässt sich der Fahrzeughalter ausrufen. Kann der Hund aus dem Auto oder von dem Balkon befreit werden, sind sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich. Auch wenn sich der Zustand des Tieres durch die Versorgung scheinbar verbessert, muss der Hund wegen möglicher Folgeschäden der inneren Organe umgehend tierärztlich untersucht werden.

Grafik Hitzeentwicklung im geschlossenen Auto
Bei warmen Außentemperaturen kann ein Auto für Hunde innerhalb kurzer Zeit zur Todesfalle werden. / © PETA Deutschland e.V.

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PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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