PETA zum German Overshoot Day: Vegane Lebensweise könnte in Deutschland jährlich zwei Tonnen Treibhausgase pro Kopf einsparen

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PETA fordert schnellen Wandel zu nachhaltiger, pflanzenbasierter Ernährungsstrategie

Umweltkonto leer: Bereits am 5. Juni 2024 ist dieses Jahr der globale Earth Overshoot Day. An dem „Erdüberlastungstag“ hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Natur innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Der Country Overshoot Day für Deutschland ist sogar schon am 2. Mai. Besonders in der landwirtschaftlichen Tierhaltung werden massenhaft natürliche Ressourcen verschwendet. Eine erwachsene Person, die vegan lebt, kann pro Jahr zwei Tonnen Treibhausgase einsparen. Wenn sich alle Erwachsenen in Deutschland am German Overshoot Day also vegan ernähren würden, entspräche diese Einsparung von Treibhausgasen dem Äquivalent von 1.100 Boeing-777-Langstreckenflügen zwischen München und New York oder insgesamt 85.400 Tagen Streaming von HD-Videos.

„Eine vegane Lebensweise ist der einfachste Weg, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Gesunde, nachhaltige und leckere pflanzliche Alternativen zu finden, war noch nie so leicht wie heute“, so Lisa Kainz, Fachreferentin bei PETA. „Mit der Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung lassen sich im Vergleich zu Produkten tierischen Ursprungs zahlreiche Ressourcen sparen. Zudem können vegane Produkte Milliarden Tieren ein grausames Ende in den Ställen, Fischereinetzen und Schlachthöfen ersparen.“

Tierindustrie zerstört die Umwelt

Die landwirtschaftliche Tierhaltung – und damit der Konsum tierischer Produkte – ist eine der Hauptursachen für die größten Umweltprobleme unserer Zeit: Klimakatastrophe, Regenwaldrodungen, Gewässerbelastung, Ressourcenverschwendung. Insgesamt sind bis zu 20 Prozent der weltweiten Treibhausgase der Tierwirtschaft zuzuschreiben – mehr als dem gesamten Verkehrssektor. [1] Ebenso stehen die Entwaldung im Amazonasgebiet, die Gewässerbelastung an vielen Orten Deutschlands sowie die Feinstaubbelastung in engem Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Tierische Produkte haben eine höhere CO₂-Bilanz als pflanzliche Lebensmittel. Ergebnisse aus dem Weltagrarbericht 2018 zeigen, dass die Produktion von 100 Gramm Eiweiß von Rindfleisch aus Weidehaltung 36-mal mehr CO₂-Äquivalente verursacht als die Produktion von 100 Gramm Eiweiß aus Erbsen. [2] Eine Oxford-Studie (2018) kam zu der Schlussfolgerung, dass der Wandel hin zu einer veganen Ernährung die beste Möglichkeit ist, um die Auswirkungen auf das Klima am effektivsten zu bekämpfen. [3]

Vegane Ernährung als Antwort auf Hungerkrisen

Weltweit sind rund 822 Millionen Menschen von Hunger betroffen; das ist etwa jeder elfte Mensch. [4] Zur Bekämpfung dieses Welthungers müssen wir dringend unsere Ernährungsgewohnheiten ändern und die Ressourcenverschwendung durch die Tierwirtschaft beenden. In der EU werden immense Mengen an Fleisch, Milch und anderen tierischen Produkten produziert und konsumiert. Die hierzu erforderliche Tiernahrung wie Soja oder Getreide wird jedoch nicht ausschließlich in der EU angebaut, sondern muss zum großen Teil importiert werden – auch aus Regionen, in denen Menschen Hunger leiden. Je mehr tierische Produkte wir konsumieren, desto weniger Menschen können wir ernähren, da die Ressourcen und Anbauflächen begrenzt sind. Würde sich die Menschheit vegan ernähren, kämen die Feldfrüchte unmittelbar der Ernährung der Menschen zugute – so könnten zusätzlich vier Milliarden Menschen ernährt werden. [5]

Tierprodukte bedeuten Tierquälerei

Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, gelten als reine Produktionsgüter. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Huhn, ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter noch nicht annähernd erreicht haben. Kopfüber an einem Bein hängend wird ihnen im Schlachthaus die Kehle durchtrennt – Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt. [6]

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Xu et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Nature Food, https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x (eingesehen am 18.07.2022).
[2] Weltagrarbericht: Studie: Pflanzliche Produkte belasten die Umwelt am geringsten. www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/33244.html (eingesehen am 18.07.2022).
[3] Poore, J. & Nemecek, T. (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science, https://www.science.org/doi/10.1126/science.aaq0216 (eingesehen am 18.07.2022).
[4] Der Spiegel: „822 Millionen Menschen hungern“, https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/welthungerhilfe-822-millionen-menschen-muessen-weltweit-hungern-a-1291656.html (eingesehen am 18.07.2022).
[5] Science Daily: Existing cropland could feed four billion more by dropping biofuels and animal feed, https://www.sciencedaily.com/releases/2013/08/130801125704.htm (eingesehen am 18.07.2022).
[6] Deutscher Bundestag (2012): Tierschutz bei der Tötung von Schlachttieren. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Bärbel Höhn, Friedrich Ostendorff, Undine Kurth (Quedlinburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Drucksache 17/9824, http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf. (eingesehen am 29.03.2022).

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