Fischsterben in den Alsterkanälen: PETA fordert Schutzgebiet und Gedenktafel für verstorbene Fische

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Fischsterben in den Alsterkanälen: Aufgrund des starken Regens wurden Pollen, Staub, Erde und Fäkalien in großen Mengen in die Alster geschwemmt. In Verbindung mit den schon erhöhten Wassertemperaturen führte dies zu einem Sauerstoffmangel, wodurch vergangene Woche laut Medienberichten hunderte bis tausende Fische qualvoll erstickten. Die Tierrechtsorganisation PETA hat daraufhin den Senator für Umwelt, Jens Kerstan, kontaktiert. In einem Schreiben schlägt die Organisation vor, die verbliebenen Fische zu schützen und die Alster dauerhaft als Gebiet auszuweisen, in dem jegliche Fischerei untersagt ist. Dadurch würde den Fischen zudem ein weiterer massiver Stressfaktor erspart bleiben und sie hätten ein sicheres Rückzugsgebiet. Das wiederum würde zur Stärkung des Immunsystems der Fische und zur Stabilität der Populationen beitragen. Ohne verlorene Fischfanggeräte wie Angelschnüre wäre auch die Verletzungsgefahr von weiteren Wasserbewohnern wie Schwänen reduziert und die Alsterkanäle insgesamt sauberer.

PETA bat außerdem darum, an der Alster eine Gedenktafel für die von der Klimakatastrophe stark betroffenen Wassertiere zu errichten, mit der Inschrift: „Zum Gedenken an die Fische, die hier infolge von Starkregen und Sauerstoffmangel gestorben sind. Bitte streichen Sie Tiere von Ihrem Teller und schützen Sie so das Klima.“

„Wir müssen unbedingt verhindern, dass in der Alster noch weitere Fische einen qualvollen Tod sterben“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Wassertiere bei PETA. „Die Ausweisung als Schutzgebiet würde viele Tierleben retten. Eine Gedenktafel könnte die Menschen in Hamburg zusätzlich ermutigen, der Klimakatastrophe durch eine vegane Lebensweise entgegenzutreten. Das wäre ein starkes Signal und würde sowohl Menschen als auch Fischen zugutekommen.“

Fische sind faszinierende Tiere

Fische sind neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren mittels vielfältiger Laute, über Körpersprache und Gerüche. [1]. Sie schließen Freundschaften, lernen, geben ihr Wissen weiter und beschützen ihren Nachwuchs. [2] Internationale wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren. [3] Eine Studie der Universität in Bonn zeigt, dass manche Fischarten sogar addieren und subtrahieren können. [4]

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Bill François (2021). Die Eloquenz der Sardine. Unglaubliche Geschichten aus der Welt der Flüsse und Meere, Verlag C.H. Beck.
[2] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
[4] V. Schluessel, N. Kreuter, I. M. Gosemann & E. Schmidt (2022): Cichlids and stingrays can add and subtract ‚one‘ in the number space from one to five; Scientific Reports. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1038/s41598-022-07552-2 (04.07.2024).

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