Aachen: Stark abgemagerter Turmfalke mit abgeschnittenen Federn entdeckt – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

Ein Turmfalke mit abgeschnittenen Federn

Hinweise gesucht: Einer Whistleblower-Meldung zufolge entdeckten Passanten am Montag, dem 8. Juli, einen stark abgemagerten Turmfalken in Aachen. Das Tier wurde auf der Scherbstraße in der Nähe von Gut Obermühle aufgefunden. Unbekannte hatten dem Vogel offenbar die Federn an den Flügeln abgeschnitten – möglicherweise, um ihn flugunfähig zu machen. Der Turmfalke wird aktuell in der Privaten Wildvogelhilfe Karen Bülles aufgepäppelt und verbleibt dort bis zur Wiederauswilderung nach der Mauser im nächsten Jahr.   

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wer einen Vogel mutwillig verletzt und seinen Tod in Kauf nimmt, muss gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen in Gefahr geraten“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach dem Unbekannten unterstützen und Menschen für Übergriffe auf Tiere sensibilisieren. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

Ein Turmfalke mit abgeschnittenen Federn
Unbekannte haben dem Turmfalken die Federn abgeschnitten. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses Bild und ein weiteres können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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