Dr. Yvonne Würz / © PETA Deutschland e.V. Das Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.
Profit dank Publikumsmagneten: Wie der Berliner Zoo aktuell bekannt gab, hat eine Ultraschalluntersuchung nun bestätigt, dass Pandabärin Meng Meng wieder Nachwuchs erwartet. Bereits 2019 hatte sie Panda-Zwillinge zur Welt gebracht, die mittlerweile in eine chinesische Zuchtstation übergeben wurden. Die Tierrechtsorganisation PETA übt scharfe Kritik an der erneut durch künstliche Besamung erzwungenen Zucht und fordert, die Haltung von Großen Pandas in zoologischen Einrichtungen zu beenden. Dr. Yvonne Würz, Biologin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche, kommentiert:
„Es geht bei der Zucht der Pandas nur um Politik, Prestige und Profit. Dem erwarteten Nachwuchs steht ein trauriges Leben als Publikumsmagnet bevor. Ihre natürliche Heimat, die Bergwälder in China, werden sie niemals kennenlernen. Bereits 2019 haben die Zooverantwortlichen die Fortpflanzung der Pandas mit einer invasiven Prozedur erzwungen. Der Grund: Niedliche Panda-Babys locken nachweislich massenhaft zahlendes Zoopublikum und kurbeln damit die Umsätze an. Dazu gibt es sogar einen eigenen Begriff: der sogenannte Panda-Effekt. Leidtragende sind die Tiere: Panda-Dame Meng Meng wurde bereits kurz nach ihrer Ankunft 2017 in Berlin für ihren stereotypen ‚Rückwärtsgang‘ bekannt. Auch ihr Partner Jiao Qing leidet an Verhaltensstörungen, wie aktuelle von PETA veröffentliche Videoaufnahmen belegen. Eine Auswilderung des im Berliner Zoo gezeugten Nachwuchses wird höchstwahrscheinlich nicht erfolgen, da die Pandas das überlebensnotwendige natürliche Verhalten in ihrer Gefangenschaft nicht erlernen können. Auch Experten geben zu, dass die Zucht nicht dazu gedacht ist, die Panda-Population in der Natur zu erhalten. [1, 2] PETA fordert deshalb, dass Artenschutz nur im natürlichen Lebensraum der Tiere stattfinden sollte, anstatt Millionen für die Fließband-Produktion und das Einsperren kranker Tiere in Gefangenschaft zu verschwenden. Wir bitten außerdem alle Menschen, sich nicht von dem Hype um die niedlichen Tierbabys über das Tierleid hinwegtäuschen zu lassen und zoologische Einrichtungen nicht mit Eintrittsgeldern zu finanzieren.“
Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.