PETA-Organisationen aus vier Kontinenten fordern vom Internationalen Olympischen Komitee, Pferdesport zu verbieten

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Am Sonntag enden vorerst die olympischen Skandale um gewaltsame Peitschenhiebe, aus Mund und Beinen blutende Pferde, bizarr verrenkte Hälse und Zügel, die so hart gezogen werden, dass die Zungen der Pferde blau werden. Ginge es nach PETA und anderen Menschen, denen Pferde am Herzen liegen, sollten Pferdesportveranstaltungen gänzlich von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden. Daher haben heute sämtliche PETA-Organisationen das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit Sitz in Lausanne aufgefordert, Pferdesportveranstaltungen von den Olympischen Spielen zu streichen. Die PETA-Partnerorganisationen sind in den USA, Asien, Australien, Frankreich, Indien, den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien sowie in Deutschland vertreten und repräsentieren zusammen mehr als neun Millionen Mitglieder sowie Unterstützerinnen und Unterstützer. Sie begründeten ihre Aufforderung mit den andauernden Missbrauchsskandalen innerhalb der vermeintlichen Sportart sowie der Unfähigkeit, diesen nachhaltig entgegenzuwirken. Die Grausamkeiten gegen die zu Einsätzen gezwungenen Pferde, die in den letzten drei Wochen für Schlagzeilen sorgten, sind nicht neu, sondern allgegenwärtig, heißt es in dem Schreiben. Außerdem rechtfertigt das jahrelange Versagen des Sportverbandes, gegen die Misshandlung von Pferden vorzugehen, den Ausschluss der Pferdesportdisziplinen von den Olympischen Spielen.

„Der kolumbianisch-amerikanische Olympiatrainer und ehemalige Reiter Cesar Parra wurde dabei gefilmt, wie er ein Pferd auspeitschte und einem anderen den Kopf festband“, heißt es in dem Schreiben. „Der Schweizer Olympionike Martin Fuchs peitschte ein offensichtlich verängstigtes Pferd, das nicht über ein Hindernis springen wollte. Das vom Kanadier Eric Lamaze gerittene Pferd fiel während eines Springreitens tot um. Der deutsche Olympiasieger Ludger Beerbaum wurde dabei gesehen, wie er ein Pferd „barrte“. Der Neuseeländer Sir Mark Todd schlug ein zögerliches Pferd wiederholt mit einem dicken Zweig. Erst vor kurzem ist ein Video aufgetaucht, das die dänische Olympionikin Carina Cassøe Krüth zusammen mit dem Bronzemedaillengewinner Andreas Helgstrand im Jahr 2022 zeigt, wie sie ein Pferd während des Trainings peitscht. Der Missbrauch innerhalb des Pferdesports ist tief verwurzelt und alle Bemühungen, ihn zu bekämpfen, sind gescheitert.“

Reitsport ist einzige Olympiadisziplin mit unfreiwilligen Teilnehmenden

Seit der letzten Olympiade gibt es bereits einen Präzedenzfall für die Abschaffung von Pferdesportveranstaltungen. Der Dachverband des Modernen Fünfkampfs (Union Internationale de Pentathlon Moderne) hat die Reitsport-Disziplin unverzüglich abgeschafft, nachdem die Öffentlichkeit empört auf das Auspeitschen und Schlagen des verängstigten Pferdes „Saint Boy“ bei den Olympischen Spielen 2020 (die 2021 in Tokio stattgefunden haben) reagierte. Reitwettbewerbe sind die einzigen olympischen Sportarten, bei denen Teilnehmende durch Gewalt und Zwang zu unfreiwilligen Leistungen gedrängt werden. „Die Unterwerfung von Tieren, um sie zu gefährlichen und unnatürlichen Handlungen zu zwingen, steht im Widerspruch zu der körperlichen Exzellenz und Harmonie der menschlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die olympischen Wettkämpfe ausmachen“, heißt es abschließend in dem Schreiben an das IOC.

Mehr als 82.000 Menschen haben sich über PETA-Petitionen per E-Mail an das IOC gewandt und gefordert, olympische Reitsportwettbewerbe abzuschaffen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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