PETA übt scharfe Kritik bei Jahreshauptversammlung von Richemont: „Alligatorenlederprodukte aus Tierschutzgründen konsequent verbieten“

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Wachstum auf Kosten der Tiere: PETA hat als teilnahmeberechtigte Aktieninhaberin die Unternehmensführung des Schweizer Luxusgüterkonzerns Richemont auf der Jahreshauptversammlung mit ihrer tierschutzwidrigen Geschäftspolitik konfrontiert. Frank Schmidt, ein Vertreter der Tierrechtsorganisation, meldete sich bei der Hauptaktionärsversammlung mit der Frage zu Wort, wann sich das Unternehmen besinnen und Tierlederprodukte von Alligatoren und anderen wildlebenden Tieren verbannen werde. Die Luxusmarken des Konzerns wie A. Lange & Söhne, Cartier, Montblanc und Baume & Mercier finanzieren durch den Verkauf von Uhrenarmbändern ein blutiges Geschäft, das die Reptilien unsäglichem Leid aussetzt.

„Bei lebendigem Leib gehäutet und zerlegt zu werden, ist nicht luxuriös“, so Frank Schmidt, Director Corporate Responsibility bei PETA. „Richemont weiß um die furchtbaren Zustände in der Alligatorenlederproduktion und muss den Einkauf der Häute bei allen Marken aus Tierschutzgründen endlich konsequent verbieten. Grausame Aufnahmen und Augenzeugenberichte aus Asien und den USA beweisen, was sich hinter der glamourösen Fassade tatsächlich verbirgt. Alligatoren, Krokodile und Kaimane werden teils bei vollem Bewusstsein mit einer Metallstange, die durch den Nacken gestoßen wird, getötet. Die Gehirne werden durch die Stangen regelrecht zerquetscht. Wir fordern Richemont auf, von diesem blutigen Prozedere endlich abzulassen und dem guten Beispiel anderer Luxusmarken wie Chanel und Burberry zu folgen.“

Hintergrundinformationen

PETA-Organisationen konnten international bereits mehrfach immense Tierquälerei in der sogenannten Exotenlederindustrie aufdecken. Laut einer Recherche von PETA USA leben Alligatoren auf Farmen teils unter grauenvollen Bedingungen – in feuchten, dunklen Gruben haben die Tiere weder Zugang zu Sonnenlicht noch zu frischer Luft. Zudem fehlt eine grundlegende medizinische Versorgung. Wenn die Alligatoren ein Jahr alt sind, erschießt man sie mit dem Bolzenschussgerät oder schneidet ihnen bei vollem Bewusstsein in den Hals.

Marken wie Bulova, Chanel, Jean Paul Gaultier, Burberry, Calvin Klein, Chanel und Longchamp gehen indes mit gutem Beispiel voran. Aus Tierschutzgründen haben diese die Ausbeutung von Alligatoren, Krokodilen und Schlangen bereits ausgeschlossen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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