Termineinladung: „Pferdesport ist Mord!“ – Freiwilliges PETA Streetteam protestiert am Sonntag beim „Renntag der Landwirtschaft“ vor Rennbahn in Langenhagen

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Tierquälerei ist kein Sport: Am Sonntag findet der „Renntag der Landwirtschaft“ auf der Rennbahn in Langenhagen statt. Insgesamt sind für den Tag zehn Rennen geplant. Dabei werden Dutzende Pferde mit der Peitsche dazu gezwungen, unnatürliche Höchstleistungen zu erbringen. Schwere Verletzungen oder Stürze sind oft die Folge, die häufig noch auf der Rennbahn den Tod bedeuten. Im August 2023 starb das vierjährige Pferd Latendo auf der Rennbahn in Langenhagen, im Mai 2023 das vierjährige Pferd Shakar. Auch psychisch leiden die Pferde unter dem hohen Druck. Daher protestiert das freiwillige PETA Streetteam Hannover mit einer Mahnwache am Sonntag von 11:30 bis 12:30 Uhr vor der Rennbahn in der Theodor-Heuss-Straße 41. Die Aktiven zeigen Schilder mit Aufschriften wie „Pferdesport ist Mord“ oder „Pferde sind keine Sportgeräte“. Sie verteilen Flyer und sprechen mit interessierten Passanten.

„In der Rennbranche stehen Ansehen und Profit im Vordergrund. Dafür werden Verletzungen und der Tod eines Pferdes billigend in Kauf genommen“, so Streetteam-Leitung Gabriele Schlottig. „Wie viele Pferde müssen noch sterben, bis diese Tierqualveranstaltungen endlich verboten werden?“

Branche nimmt tödliche Stürze, Knochenbrüche und Lungenblutungen billigend in Kauf

Allein in einem Erhebungszeitraum zwischen 2015 und 2019 starben mindestens 50 Pferde auf deutschen Rennbahnen, darunter drei Tiere in Langenhagen. Die Dunkelziffer der Pferde, die für die fragwürdige Unterhaltung sterben, ist jedoch höher: Weitere wurden Tage oder Wochen nach den Veranstaltungen getötet, weil sie lahmten oder aus anderen Gründen nicht mehr für Rennen einsetzbar waren. Für den „Rennsport“ werden Pferde mit tierschutzwidrigen Methoden wie beispielsweise Peitschenschlägen gezwungen, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals auf sich nehmen würden. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit Brüchen oder zu Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kurzer Zeit stirbt. Experten zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf. Laut den Rennprotokollen haben viele Tiere kurz nach einem Rennen blutige Nüstern. Entgegen der Aussage der Branchenvertreter handelt es sich jedoch nicht um Nasenbluten, sondern laut Dr. Maximilian Pick, Gutachter und ehemaliger Fachtierarzt für Pferde, üblicherweise um Blutungen aus der Lunge. [1]

Millionengeschäft auf Kosten der Pferde

Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie sich noch im Wachstum befinden. [2] Da ihr Bewegungsapparat noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Sehnenschäden und Knochenbrüche keine Seltenheit. Die Pferde werden nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch während der Trainings überlastet. So sind etwa bei Galopprennen rund 80 Prozent der Trainingsausfälle auf Lahmheit zurückzuführen.

Das PETA Streetteam Hannover ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Details zur Aktion:
Datum
: Sonntag, 15. September 2024
Uhrzeit: 11:30 bis 12:30 Uhr
Ort: Theodor-Heuss-Straße 41, 30853 Langenhagen
Kontakt vor Ort: Gabriele Schlottig (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her.)

totes Pferd mit Rennstarnummer liegt auf Gras
Immer wieder stürzen Pferde und verletzen sich tödlich (Symbolbild von Pferderennen 2016 in Mannheim). / © PETA Deutschland e.V.
Jockey peitscht Pferd
Peitscheneinsatz beim Hamburger Derby 2013 / © PETA Deutschland e.V.

Die Bilder können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.
[2] Iding, C. (2018): Vom Hochleistungsrennpferd zum Pflegefall. Die kurze Karriere der Rennpferde und dessen Folgen. In: Bocholter Borkener Volksblatt. Online abrufbar unter: https://www.bbv-net.de/Lokales/ZiSch/Vom-Hochleistungsrennpferd-zum-Pflegefall-136069.html (21.06.2023).

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