Erfolg: Eine elfmonatige Kampagne von PETA USA sowie Einwohnerinnen und Einwohner des Brazoria County in Texas zwang den Affenlieferanten „Charles River Laboratories“ dazu, die Pläne für den Bau des größten Affengefängnisses in der westlichen Hemisphäre aufzugeben. Charles River ist der größte Importeur von Affen, die für Laborversuche misshandelt werden. Auf ökologisch sensiblem Land in Texas wollte das Unternehmen eine Anlage bauen, die für 43.000 Primaten in Gefangenschaft Platz schaffen sollte. Einem Artikel in „The Facts“ zufolge, verkauft das Unternehmen nun die gesamten 539 Hektar der „Columbia Bottomlands“, auf denen die Anlage gebaut werden sollte.
„Dank der freundlichen Einwohnerinnen und Einwohner von Brazoria County wird Charles River weder die Umwelt noch die Gesundheit der Bevölkerung gefährden, indem es 43.000 traumatisierte Affen im Südosten von Texas einsperrt“, sagt die Primatenforscherin Dr. Lisa Jones-Engel von PETA USA. „PETA ist stolz darauf, zum Schutz der Gemeinschaft beigetragen zu haben. Die Organisation fordert Charles River außerdem auf, zu tierfreien Forschungsmethoden überzugehen und weitere Affengefängnisse aus seinen Plänen zu streichen.“
Hintergrundinformationen
PETA USA informierte die County Commissioners des Brazoria County erstmals darüber, dass Charles River – unter einem anderen Firmennamen und ohne die Pläne öffentlich zu machen – das Land im Oktober 2023 gekauft hatte. Die Tierrechtsorganisation hat daraufhin auf Sitzungen des Kommissionsrates über das geplante Bauprojekt aufgeklärt, Briefe an 4.000 Anwohnerinnen und Anwohner verschickt sowie die Information online und auf Plakatwänden geschaltet. Außerdem brachte sie Zehntausende von Menschen dazu, eine Petition gegen die geplante Anlage zu unterzeichnen und richtete einen Antrag ein, in dem die Aktionäre von Charles River aufgefordert werden, die Vorhaben fallen zu lassen. Das geplante Affenlager von Charles River ist das zweite, das PETA USA in den letzten zwei Jahren in Zusammenarbeit mit Anwohnerinnen und Anwohnern gestoppt hat. Im Februar 2023 verhinderte die Tierrechtsorganisation eine Affenanlage des chinesischen Unternehmens JOINN in Levy County in Florida.
Neben massivem Tierleid auch Artengefährdung und enorme Umweltverschmutzung
Die geplante Anlage hätte täglich schätzungsweise fast 400.000 Liter flüssiger Abfälle produziert, die für ein angrenzendes Naturschutzgebiet und einen nahegelegenen Fluss ein enormes Umweltrisiko gewesen wären. Außerdem hätte die Anlage die Umwelt mit Speichel, Blut und anderen Körperflüssigkeiten der Affen kontaminieren können. Affen, die in der Versuchsindustrie missbraucht werden, können Träger und Überträger von Herpes, Tuberkulose, Ebola-ähnlichen Viren, Affenfieber, Malaria und anderen Krankheitserregern und Krankheiten sein. Zudem sind in der Vergangenheit bereits Affen aus texanischen Versuchslaboren entkommen. Darüber hinaus gab die International Union for Conservation of Nature (IUCN) bereits im Juli 2022 bekannt, dass durch Tierversuche zwei Affenarten an den Rand des Aussterbens gebracht wurden. Darunter die häufig für Versuche missbrauchten Langschwanzmakaken.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.