Hameln: Schwer verletztes Katzenbaby mit Schlinge um den Hals aufgefunden – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise

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Tierquäler gesucht: Einem Medienbericht zufolge haben zwei Kinder am Samstagnachmittag, dem 14. September, gegen 16:15 Uhr ein schwer verletztes Katzenbaby in Hameln entdeckt. Das Tier lag in einer Hecke im Ortsteil Klein Berkel und hatte eine Schlinge um den Hals. Seine Augen waren noch geschlossen. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass ein Mensch dem Katzenkind die Verletzungen zugefügt hat und es offenbar erdrosseln wollte. Zur Tatzeit war es erst vier oder fünf Tage alt. Mitglieder des Tiernotrufs kümmerten sich um die kleine Katze, die nun auf dem Weg der Besserung ist. In ihrer Obhut sind auch deren vier Geschwister, die in einem Garten entdeckt wurden. Sie müssen in einem Brutkasten versorgt werden. Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet und bittet unter 05151/933-222 um Hinweise.

Erst im April dieses Jahres wurde eine Katze in einer Mülltonne in Hameln tot aufgefunden. Eine Zeugin hatte beobachtet, wie ein Unbekannter am 13. April gegen 13 Uhr das offenbar lebende Tier auf dem Arm in einen Hinterhof der Bahnhofsstraße trug. Anschließend wurde er ohne die Katze gesehen. 

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Es ist erschreckend, dass schon wieder ein so schlimmer Fall von Tierquälerei in Hameln stattgefunden hat. Wir hoffen sehr, dass das Katzenbaby diese grausame Tat überlebt und der Täter schnell gefunden wird“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „Da der Täter offenbar vor massiver Gewalt nicht zurückschreckt, besteht eine Gefahr für Tiere und auch Menschen.“  

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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