Ausläufer des Hurrikans„Kirk“ werden ab Mitte der Woche in Deutschland erwartet. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit einer „intensiven Sturmlage“. Starker bis orkanartiger Wind kann nicht nur Menschen beunruhigen. Auch bei Hunden, Katzen und Kleintieren sorgt er für einen hohen Stresspegel – frei lebenden und sich draußen aufhaltenden Tieren droht unter Umständen Lebensgefahr. PETA-Fachreferentin Lisa Kainz hat einige Tipps zusammengestellt, um Tiere an den stürmischen Tagen zu unterstützen.
„Die angekündigte Wetterlage ist für Tiere potenziell lebensgefährlich“, so Lisa Kainz. „Wir appellieren an alle Tierhalterinnen und Tierhalter, entsprechende Maßnahmen zu treffen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren und das Stresslevel für Pferde, Kühe, Schafe, Hunde oder Katzen so gering wie möglich zu halten.“
Freilebende Tiere
Weideflächen kontrollieren und sichern: Der Sturm kann Tiere panisch werden lassen. Bereits das Geräusch des wehenden Windes, der durch die Bäume fegt, und die sich stark bewegenden Äste können einen folgenschweren Fluchtinstinkt auslösen. Bestenfalls sollten draußen gehaltene Tiere wie Pferde, Kühe oder Schafe im Stall in Sicherheit gebracht und von Personen überwacht werden, die im Zweifelsfall eingreifen können. Ist das nicht möglich, müssen die Weideflächen kontrolliert und lose Gegenstände eingesammelt werden. Um eine Flucht von der Koppel zu verhindern, sind Tierhalterinnen und Tierhalter angehalten, Zäune zu überprüfen und gegebenenfalls zu reparieren. Auch die Kontrolle des Baumbestands auf der Weide und daran angrenzend ist wichtig, damit die Tiere nicht von herabfallenden Ästen getroffen werden.
Bestenfalls ins Haus holen: Kaninchen oder Meerschweinchen, die draußen leben, sind während der akuten Sturmzeit möglichst in einem Gebäude unterzubringen. Ist das nicht umsetzbar, müssen die Ställe vor Wind geschützt und kontrolliert werden, damit umherfliegende Gegenstände die Tiere nicht verletzen. Der Stall sollte einen gesicherten Rückzugsort bieten, in den kein Wind und Regen eindringen kann.
Hunde und Katzen
Kurze Spaziergänge und viel Zeit zu Hause: Es ist ratsam, dass Freigängerkatzen während der nächsten Tage möglichst im sicheren Zuhause bleiben. Auch ängstliche Hunde sollten nur so kurz wie möglich spazieren gehen und dabei durch ein Sicherheitsgeschirr und eine doppelte, nicht zu lange Leine gesichert sein. Auch für Halterinnen und Halter anderer Hunde bietet es sich an, eher kleine und möglichst bekannte Gassirunden zu wählen. Dabei ist es sinnvoll, den Wald und Waldrand unbedingt zu meiden – dort ist die Geräuschkulisse für Tiere bedrohlich und die Gefahr wegen herunterfallender Äste groß.
Ruhig bleiben: Tiere spüren, wenn sich ihre Halterinnen und Halter Sorgen machen. Gelassenheit dagegen zeigt ihnen, dass alles in Ordnung ist. Menschen sollten ihren normalen Tätigkeiten nachgehen, Hausarbeiten verrichten oder das Abendessen kochen. Hektik oder plötzliche, laute Geräusche müssen vermieden werden. Suchen der Hund oder die Katze körperliche Nähe, können beruhigende Streicheleinheiten für Entspannung sorgen. Es kann helfen, die Vorhänge zuzuziehen oder die Rollläden herunterzulassen, sodass wehende Äste und der Wind ängstliche Tiere nicht verunsichern können.
Vertraute Geräuschkulisse schaffen: Fenster sollten geschlossen und das Radio oder der Fernseher eventuell eingeschaltet werden. Ein vertrauter Geräuschpegel lenkt ängstliche Vierbeiner ein wenig vom Sturmgeschehen ab. Auch ein Telefonat mit einem Freund oder einer Freundin in entspannter Stimmlage kann sich beruhigend auf den Hund oder die Katze auswirken. Dabei darf der Vierbeiner natürlich nicht komplett vergessen oder ignoriert werden. Am besten setzen sich Menschen bei ihren Tätigkeiten neben das Tier und streicheln es hin und wieder ganz beiläufig.
Ablenkung: Manche Tiere lassen sich relativ gut von ihrer Angst ablenken. So können Menschen eine Runde mit ihrem tierischen Mitbewohner spielen und herumbalgen, kuscheln oder ihm sein Lieblingsleckerli anbieten. Vor allem Suchspiele sind geeignet, um die Tiere auszulasten, wenn lange Spaziergänge nicht möglich sind.
Rückzugsorte: Manche Tiere wollen während des Unwetters partout nicht ihr Versteck verlassen. Das sollte respektiert werden. Gibt es keinen geeigneten Rückzugsort, können Tierhaltende Hunden beziehungsweise Katzen eine Höhle bauen, indem sie etwa in einer Zimmerecke Decken über Stühle hängen oder eine Transportbox aufstellen. Die Zweibeiner sollten aber in Hörweite ihres tierischen Gefährten bleiben, damit er ihre Anwesenheit wahrnimmt.
PETA wünscht allen Zwei- und Vierbeinern sichere Tage!
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.