Einem Medienbericht zufolge haben Unbekannte zwischen vergangenem Donnerstag und Sonntag ein Schaf und eine Ziege auf einer Weide in Westerheim getötet. Die Grünfläche, auf der sich mehrere Tiere befanden, liegt etwa einen Kilometer nach Westerheim in der Nähe der Landesstraße. Die Täter nahmen Körperteile des Schafes und der Ziege mit, das Fell und die inneren Organe ließen sie zurück. Zudem wurde das Elektroweidezaungerät mit Solarpanel gestohlen. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Wir möchten helfen, diese schreckliche Tat aufzuklären“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin für Whistleblower-Fälle bei PETA. „Immer wieder werden vertrauensvolle, unbeaufsichtigte Tiere Opfer von Gewalt. Wir fordern strenge juristische Konsequenzen für überführte Täterinnen und Täter, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Gleichzeitig sollten sich Halterinnen und Halter aber Gedanken machen, wie sie ihre Tiere vor solchen Übergriffen schützen können.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.