Katzenmord von Eppingen vor Gericht: Angeklagter zaubert neuen Verdächtigen hervor, Landgericht Heilbronn vertagt Verhandlung | PETA: „Beschuldigungen muten verzweifelt an“

Toter Kater in einer Schlagfalle

Heute wurde der Fall einer Katzentötung mit einer Schlagfalle vor dem Landgericht Heilbronn verhandelt (Az. 4 NBs 17 Js 32693/21). Am 16. September 2021 geriet Kater Emil unweit seines Wohngrundstücks in Eppingen in eine Schlagfalle und starb qualvoll in den Armen seines Halters. Neben ihm erstattete auch PETA Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn wegen strafbarer Tiertötung und Tierquälerei. Am 23. Mai 2023 sprach das Amtsgericht Heilbronn den Tatverdächtigen, auf dessen Grundstück die Falle aufgestellt worden war, aufgrund mangelnder Beweislast frei. PETA kritisierte das Urteil scharf. Im Juni 2023 legte die Staatsanwaltschaft Heilbronn Berufung gegen den Freispruch ein. Daher musste sich der Tatverdächtige heute erneut vor Gericht verantworten. Erstmals verdächtigte der Angeklagte einen andere Person – einen Mann, der in der Nähe des betreffenden Grundstücks wohnt und Angler sein soll. Das Landgericht Heilbronn vertagte daraufhin die Verhandlung auf den 4. November um 9 Uhr. Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, der bei der Verhandlung als Beobachter anwesend war, kommentiert:

„Erstmals äußerte der angeklagte Jäger, der heute angab, in seiner Freizeit ‚ehrenamtlich‘ für die Stadt Nutrias zu fangen und zu töten, einen Verdacht gegen eine Person, die in der erstinstanzlichen Verhandlung keine Erwähnung fand. Ob das Gericht diese verzweifelt anmutende Verdächtigung als glaubwürdig ansieht, wird sich am 4. November zeigen, wenn die heute benannte Person aussagen soll. Die Ausführungen des Angeklagten, dass er die Falle vom Tatort wegtragen wollte, um die seiner Meinung nach Verdächtigen zu konfrontieren, vermochten ebenfalls nicht zu überzeugen. Wir hoffen, dass der nächste Verhandlungstermin zu einer Verurteilung führt. In einem weiteren Schritt liegt es dann an der Bundesregierung, endlich ein Nutzungs- und Verkaufsverbot von Schlagfallen auf den Weg zu bringen. Jedes Jahr sterben bundesweit tausende Katzen, Füchse und Marder unter unvorstellbaren Schmerzen in diesen Fallen – in acht von sechzehn Bundesländern sogar noch legal. Fälle wie der von Kater Emil geben diesen Tieren ein Gesicht.“

Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

Toter Kater in einer Schlagfalle

Das Bild kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Kontakt

Kontakt
  • Jana Fuhrmann
  • Pressereferentin Senior, Fachleitung Projekte
  • +49 711 860 591 529
  • [email protected]
Kopieren