Termineinladung: PETA Streetteam demonstriert am Sonntag gegen Tierdressuren und appelliert an Zirkus Charles Knie, künftige Shows tierfrei zu gestalten

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Zirkus Charles Knie gastiert ab Freitag in Memmingen. Gegen die Tierdressuren demonstriert das freiwillige PETA Streetteam Memmingen am Sonntag von 14 bis 15 Uhr vor dem Eingang des Zirkus im Stadtpark Neue Welt. Mit Schildern, Flyern und Bannern üben die Freiwilligen scharfe Kritik an der tierschutzwidrigen Veranstaltung, bei der Papageien und Hunde zu unnatürlichen „Kunststücken“ gezwungen werden. Die Tierrechtsorganisation appelliert an Zirkus Charles Knie, sämtliche Tiernummern einzustellen. Die mangelhaften Haltungsbedingungen, häufigen Transporte sowie belastenden Dressurmethoden führen nicht nur bei Wildtieren oftmals zu gesundheitlichen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten. PETA fordert zudem, auch die im Stammquartier zurückgelassenen Tiere an Lebenshöfe, geeignete zoologische Einrichtungen oder anerkannte Auffangstationen zu übergeben. 

„Jahrelang hat Zirkus Charles Knie unter anderem Tiger, Löwen, Zebras und Kängurus quer durchs Land gekarrt und sie aus Profitgründen erheblichen Strapazen ausgesetzt“, so Streetteam-Leitung Katrin Kietschky. „Auch wenn einigen nun zumindest diese Tortur erspart bleibt, gehören Tiere nicht in die Manege – egal ob auf Zirkustournee oder im Stammquartier. Wir appellieren an die Zirkusverantwortlichen, endlich einen Neustart ohne sämtliche Tierdressuren zu wagen.“

PETA begrüßt zwar, dass die Großwildtiere des Zirkusunternehmens derzeit zumindest von den ständigen Transporten verschont bleiben. Dennoch werden die im Stammquartier in Einbeck-Volksen verbliebenen Zebras, Kängurus, Kamele und zahlreiche weitere Tiere dort nach wie vor für zahlendes Publikum zur Schau gestellt.

Transport hochschwangerer Kameldame

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu tierschutzrelevanten Vorfällen und weiteren Vorkommnissen bei Zirkus Charles Knie, wie die Tierrechtsorganisation in einer Chronik belegt. Besonders die hohe Frequenz an Ortswechseln und die langen Standzeiten auf Transportern bedeuten für die Tiere massiven Stress – ohne Rücksicht auf ihre natürlichen Bedürfnisse.Beim Gastspiel in Leer (Ostfriesland) wurde während der Zirkustournee im Mai 2019 ein Kamelbaby geboren. Gemäß den Tierschutzrichtlinien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dürfen hochschwangere und säugende Tiere ausdrücklich keinen Reisestrapazen ausgesetzt werden. Der Zirkus gab an, die Schwangerschaft der Kamelstute nicht erkannt zu haben. Das Veterinäramt des Landkreises Leer bestätigte, dass es sich bei dem Transport der schwangeren Kamelstute um einen Tierschutzverstoß handelte, und leitete ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein [1].

Zukunft ohne Tierdressuren

Erfolgreiche Zirkusgrößen beweisen, dass tierfreie Shows die Zuschauer begeistern: Circus Roncalli zum Beispiel verabschiedete sich schon in den 1990er-Jahren von Wildtierdressuren, nahm 2018 auch die Pferde aus dem Programm und ist nun gänzlich tierfrei. Das Unternehmen erfährt für sein tierleidfreies Konzept und die zukunftsweisende Hologrammtechnologie weltweit Zuspruch.

Das PETA Streetteam Memmingen ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Ein weißer Pudel in einem Gittergehege eines Zirkuswagens.

Das Bildmaterial steht hier zum Download für Sie zur Verfügung.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Ostfriesen-Zeitung (2019): Zirkus Knie: Verstoß gegen Tierschutzrecht. Online abrufbar unter: https://www.oz-online.de/-news/artikel/601026/Zirkus-Knie-Verstoss-gegen-Tierschutzrecht. (18.10.2022).

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