Katzenmord von Eppingen: Landgericht Heilbronn verschiebt Verhandlung wegen Krankheit des Angeklagten

PETA Logo

PETA: „Verlängerung des Verfahrens sehr belastend“

Heute sollte der zweite Verhandlungstag bezüglich der Tötung des Katers Emil mit einer Schlagfalle vor dem Landgericht Heilbronn stattfinden (Az. 4 NBs 17 Js 32693/21). Jedoch teilte der Richter vor Ort mit, die Verhandlung wegen Krankheit des Angeklagten um drei Monate zu verschieben. Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, der bei den Verhandlungsterminen als Beobachter anwesend war, kommentiert:

„Wir hoffen, dass der Angeklagte bald wieder verhandlungsfähig ist, um das Urteil entgegenzunehmen. Schon am Ende des letzten Verhandlungstages am 22. Oktober trug er kurzfristig einen Verdacht gegen eine neue Person vor, die in der erstinstanzlichen Verhandlung keine Erwähnung fand. Damit war klar, dass ein zweiter Verhandlungstag anzuberaumen war. Wir erleben bei Verhandlungen wegen Tierquälerei-Fällen nicht selten, dass Verhandlungen durch kurzfristige Krankheitsfälle in die Länge gezogen werden. Das dürfte auch für die Familie des getöteten Emils sehr belastend sein. Der Blick richtet sich nun auch auf die Bundesregierung, die gerade das Tierschutzgesetz überarbeitet. Auf dieser Ebene muss endlich ein Nutzungs- und Verkaufsverbot von Schlagfallen auf den Weg gebracht werden. Jedes Jahr sterben bundesweit Tausende Katzen, Füchse und Marder unter unvorstellbaren Schmerzen in diesen Fallen – in acht von sechzehn Bundesländern sogar noch legal. Fälle wie der von Kater Emil geben diesen Tieren ein Gesicht.“

Hintergrund

Am 16. September 2021 geriet das Tier unweit seines Wohngrundstücks in Eppingen in eine Schlagfalle und starb qualvoll in den Armen seines Halters. Neben ihm erstattete auch PETA Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn wegen strafbarer Tiertötung und Tierquälerei. Am 23. Mai 2023 sprach das Amtsgericht Heilbronn den Tatverdächtigen, auf dessen Grundstück die Falle aufgestellt worden war, aufgrund mangelnder Beweise frei. PETA kritisierte das Urteil scharf. Im Juni 2023 legte die Staatsanwaltschaft Heilbronn Berufung gegen den Freispruch ein. Daher musste sich der Tatverdächtige am 22. Oktober und heute am zweiten Verhandlungstag erneut vor Gericht verantworten. Erstmals verdächtigte der Angeklagte eine andere Person – einen Mann, der in der Nähe des betreffenden Grundstücks wohnt und Angler sein soll.

Toter Kater in einer Schlagfalle

Das Bild kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Kontakt

Kontakt
Kopieren