Unter dem Motto „Tierleid ist untragbar!“ macht das freiwillige PETA Streetteam gemeinsam mit anderen Organisationen am Samstag von 12:30 bis 13:30 Uhr am Mönckebergbrunnen auf das Leid der Tiere in der Modebranche aufmerksam. Eine Person hat eine Rindermaske und ein „gehäutet“-Morphsuit an, zwei weitere tragen einen „blutigen“ Anzug und eine Schafmaske sowie eine Gänsemaske und ein weißes Morphsuit. Mit dem Megafon klären die Aktiven über die Pelzindustrie auf. Zudem werden Videos und Schreie abgespielt. Das Streetteam appelliert an die Passanten, niemals das Fell, die Federn oder die Haut anderer Lebewesen zu tragen.
„Die breite Öffentlichkeit lehnt es ab, dass Tiere für einen Pelzkragen vergast oder durch einen analen Elektroschock getötet werden. Doch auch für Leder, Wolle und Daunen werden jedes Jahr Millionen Tiere oft unter Schreien gerupft, geschoren und getötet“, so Streetteam-Leitung Tim Schömer. „Wir rufen alle Verbraucher dazu auf, Mitgefühl zu zeigen und ausschließlich Kleidung zu kaufen, für die kein Tier leiden musste.“
Das Leid der Tiere in der Pelz- und Lederindustrie
Weltweit werden jedes Jahr noch immer unzählige Tiere auf Pelzfarmen getötet – auch in Europa. Viele von ihnen sind in winzigen Käfigen eingesperrt, unter denen sich ein Berg an Urin und Kot ansammelt. Dessen Gestank sind die Tiere tagtäglich ausgesetzt. Rinder in der Lederindustrie werden dazu gezwungen, grausame Standardprozeduren über sich ergehen zu lassen, etwa Kastrationen, Brandmarkungen im Gesicht sowie das Kupieren der Schwänze und Hörner – all das meist ohne jegliche Betäubung. Da das Personal in Schlachtbetrieben oft buchstäblich Fließbandarbeit durchführt und sehr zügig vorgeht, sind die Tiere häufig noch bei vollem Bewusstsein, wenn Mitarbeitende ihnen mit einem Messer die Kehlen durchschneiden. Anschließend wird ihre Haut beispielsweise zu Stiefeln, Taschen, Mänteln und Geldbörsen verarbeitet.
Tierqualprodukte Wolle und Daunen
In der Wollindustrie werden Lämmern die Ohren zur Markierung durchstochen, die Schwänze vieler Jungtiere auf äußerst schmerzhafte Weise gekürzt und männliche Lämmer kastriert – all das meist betäubungslos und ohne die Gabe von Schmerzmitteln. Schafscherer werden gewöhnlich nach der Anzahl der geschorenen Schafe entlohnt, nicht nach dem Zeitaufwand. Daher erfolgt die Schur oft grob und ruppig im Akkord, ohne Rücksicht auf das Wohlbefinden der Schafe.
Enten und Gänse werden in der Daunenindustrie weltweit mit Tausenden Artgenossen in dunklen, verdreckten Hallen oder Außengehegen eingesperrt. Dort sind sie gezwungen, zusammengedrängt auf ihrem eigenen Kot und Urin zu leben. Nach wenigen Wochen werden sie auf Schlachthöfen kopfüber in Fließbänder eingehängt, wo Arbeiter ihnen mit Messern die Kehle durchtrennen. Wegen der fehleranfälligen Betäubungsmethoden sind viele Tiere während des Ausblutens noch bei Bewusstsein. Die gewaltsam herausgerissenen Federn werden im Anschluss zu Daunenprodukten weiterverarbeitet und weltweit als Füllung für Bettdecken, Jacken oder Schlafsäcke verkauft.
Tierleidfreie Optionen gibt es mehr denn je. PETA plädiert dafür, dass Menschen pflanzliche und synthetische Alternativen wie Kork, recyceltes oder biobasiertes Kunstleder, Lyocell, Hanf und Biobaumwolle tragen, anstatt anderen Lebewesen Haut und Haare zu rauben.
Das PETA Streetteam Hamburg ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele von PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 9. November 2024
Uhrzeit: 12:30 bis 13:30 Uhr
Ort: Möckebergbrunnen, Mönckebergstraße, 20095 Hamburg
Kontakt vor Ort: Tim Schömer (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.