Termineinladung: PETA Streetteam protestiert mit Tiermasken vor EUROPA-Galerie in Saarbrücken gegen Tierqualprodukt Wolle

Aktive protestieren in weißen Anzügen und mit Tiermasken bekleidet in Karlsruhe

Für Wolle gequält und ausgebeutet: Mit Tiermasken und -kostümen demonstriert das freiwillige PETA Streetteam am Samstag, dem 23. November, von 14 bis 16 Uhr vor der EUROPA-Galerie in der Trierer Straße 1 in Saarbrücken. Die Aktiven machen mit Schildern und Flyern darauf aufmerksam, wie sehr Kaschmirziegen, Mohairziegen, Alpakas und Schafe und in der Wollindustrie leiden. Das Streetteam appelliert mit den Protestaktionen an Modeunternehmen, Designer und Konsumenten, sich für rein pflanzliche oder synthetische Materialien zu entscheiden.

„Ob Schafwolle, Kaschmir, Alpakawolle oder Mohair: Tierfreundlich ist Wolle nur, wenn sie vegan ist“, so Streetteamleitung Noah Heinz. „Die Schur erfolgt meist unter Zeitdruck und im Akkord. Die Tiere werden gewaltsam zu Boden gedrückt und ihnen werden häufig blutige Schnittwunden zugefügt. Sobald ihre Fellqualität nachlässt, schneiden Arbeiter ihnen im Schlachthaus die Kehle durch. In vielen Ländern werden die Schafe, Alpakas und Ziegen zuvor nicht einmal betäubt.“

Wolle unweigerlich mit Tierquälerei verbunden

Ziegen werden in der Bekleidungsindustrie für Mohair ausgebeutet und gewaltsam geschoren. Wie die zweite Recherche von PETA Asien in der Kaschmirindustrie aufzeigt, werden die Tiere auch für Produkte gequält, die mit Kaschmir-Zertifizierungen, wie z.B. dem Standard der „Sustainable Fibre Alliance (SFA)“, versehen sind. So zeigen die Aufnahmen Mitarbeitende von Zulieferbetrieben für von der „SFA“ zertifizierte Kaschmirwolle, die Ziegen bei der Schur ganze Hautfetzen aus der Haut reißen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie die Tiere gewaltsam fixiert werden und schmerzerfüllt schreien, während ihre Haare ausgerissen werden. Im Mai 2020 deckte eine Recherche von PETA USA zudem erstmals das Leid von Alpakas in der Bekleidungsindustrie auf: Auf dem Bildmaterial ist zu sehen, wie Arbeiter die schreienden Tiere an den Ohren festhalten, während sie ihre Haare grob mit Schurmaschinen entfernen. Die Arbeiter schmettern die Alpakas auf Tische und fixieren sie in mittelalterlich anmutenden Vorrichtungen – einem Tier wird während der Schur sogar das Augenlid abgetrennt. Für Produkte aus Schafwolle leiden die meisten Tiere; Marktführer im Bekleidungsbereich ist Australien. Dort werden Millionen Schafe gezwungen, das „Mulesing“ über sich ergehen lassen. Dabei werden Lämmern ohne die Gabe von Schmerzmitteln handtellergroße Fleischstücke vom Hinterteil geschnitten werden, um das zuchtbedingt erhöhte Risiko eines Fliegenmadenbefalls zu reduzieren.


Bei vielen für die Wollindustrie missbrauchten Tieren handelt es sich um Qualzuchten, die nur aufgrund der Zucht keinen natürlichen Fellwechsel mehr haben. Ohne die Schur sind nicht mehr in der Lage, ihre Körpertemperatur eigenständig zu regulieren. Ungeschoren schwitzen sie unter ihrer dichten Felllast und können sogar an Überhitzung sterben. Ebenso erfrieren viele Schafe und Ziegen bei niedrigen Temperaturen, wenn sie nach der Schur nicht ausreichend vor Kälte geschützt sind. Die Schur, bei der die Fluchttiere bewegungsunfähig gemacht werden, ist immer mit Panik und einem hohen Verletzungsrisiko verbunden.
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass der Handel eine Fülle an wärmenden und stylischen veganen Alternativen zu Kaschmir, Mohair sowie Schafwolle anbietet – darunter Bambus, Tencel, Hanf, Modal, Acryl, Viskose, Bio-Baumwolle und Sojaseide, ein Nebenprodukt der Sojabohnen-Verarbeitung. Das PETA Streetteam Saarbrücken ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele von PETA Deutschland e.V. einsetzen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 23. November 2024
Uhrzeit: 14 bis 16 Uhr
Ort: Vor der EUROPA-Galerie, Trierer Straße 1, 66111 Saarbrücken

Aktive protestieren in weißen Anzügen und mit Tiermasken bekleidet gegen Wolle.

Ähnliche Aktion des PETA Streetteams in Karlsruhe. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und ein weiteres Motiv stehen hier zum Download zur Verfügung.

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