München: Stute Schwarz Blau nach Sturz auf Rennbahn getötet – PETA erstattet Strafanzeige und fordert Verbot von Pferderennen

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Pferdetötung auf der Rennbahn: Am 10. November ist die Stute Schwarz Blau beim 6. Rennen des HKJC World Pool Handicap – V4/2 auf der Galopprennbahn in München gestürzt. Die ebenfalls vierjährige Stute Palimera konnte nicht mehr ausweichen und soll anschließend über sie gestolpert sein. Aufgrund der Verletzungen wurde Schwarz Blau daraufhin getötet. Palimera blieb wohl unverletzt. Pferde werden nach Auffassung von PETA für Galopprennen zu Leistungen gezwungen, denen sie oft körperlich nicht gewachsen sind. Die Folge sind in vielen Fällen schwere Stürze. Die Tierrechtsorganisation hat daher am 19. November gegen die Verantwortlichen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gestellt.

 „Pferderennen sind eine ausbeuterische Industrie, die aus leidensfähigen Lebewesen massiven Profit schlägt“, so Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA. „Die sensiblen Tiere werden mit roher Gewalt gezwungen, an diesen Rennen teilzunehmen und gegen ihren Willen zu gefährlichen Höchstleistungen getrieben. Es ist höchste Zeit, ein gesetzliches Verbot von Pferderennen auf den Weg zu bringen.“

Branche nimmt tödliche Brüche, Lungenblutungen und Magengeschwüre billigend in Kauf

Allein in einem exemplarischen fünfjährigen Erhebungszeitraum zwischen 2015 und 2019 starben über 50 Pferde auf deutschen Rennbahnen, darunter ein Tier in Mühlheim. Für den „Rennsport“ werden Pferde gezwungen, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals auf sich nehmen würden. Die erzwungene Überlastung führt häufig zu Stürzen mit Brüchen oder anderen schwerwiegenden Verletzungen. Laut den Rennprotokollen haben viele Tiere kurz nach einem Rennen blutige Nüstern. Entgegen der Aussage der Branchenvertreter handelt es sich hierbei jedoch nicht um Nasenbluten, sondern laut Dr. Maximilian Pick, Gutachter und ehemaliger Fachtierarzt für Pferde, üblicherweise um Blutungen aus der Lunge. [1]

Millionengeschäft auf Kosten der Pferde

Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie sich noch im Wachstum befinden. Da der Bewegungsapparat der jungen Tiere noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Sehnenschäden und Knochenbrüche keine Seltenheit. Die Pferde werden nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch während der Trainings überlastet. So sind etwa bei Galopprennen rund 80 Prozent der Trainingsausfälle auf Lahmheit zurückzuführen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.

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